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Zwischen Kerygma und Dialektik
Rudolf Bultmann: existentialistische Bibelauslegung
- nach den Einwänden von WEIß, WREDE und vor allem SCHWEITZER schien es unmöglich, den ›historischen Jesus‹ zu rekonstruieren, daher lag die historische Jesus-Forschung erst einmal auf Eis.
- stattdessen: Untersuchung, Erkennung, Abgrenzung der literarischen Formen in den Evangelien nach ›kleinen Einheiten‹
-> man stellte fest, dass bereits in sehr frühen Stadien der Überlieferung Interpretationsprozesse
stattgefunden haben, die von den Gemeindebedürfnissen geprägt sind.
Martin Dibelius (1883-1947) zeigt voran gegangene Thesen deutlich auf
- jede ›kleine Einheit‹ ist kerygmatisch geprägt
- Hauptvertreter der sogenannten ›formgeschichtlichen Schule
Rudolf Bultmann (1884-1976)
- Rückfrage nach dem historischen Jesus methodisch unmöglich und theologisch überflüssig
- Vertreter der Dialektische Theologie
-> Gott und Welt zwei radikal voneinander geschiedene Größen
Aber Gott und Welt berühren sich in einem Punkt: Im Kommen Jesu in die Welt (einschl. seiner Rückkehr in die himmlische Welt durch Kreuz und Auferstehung)
- Nicht das ›Was‹, sondern das ›Dass‹ ist entscheidend
- dieses ›Dass‹ bringt uns Menschen dazu, auf diesen Anruf Gottes zu antworten – mit unserer ganzen Existenz
- BULTMANN unterstreicht die Bedeutung dieser existentialen Antwort des Menschen auf Gottes Offenbarung. Das lässt sich mit dem Schlagwort ›existentiale Bibelauslegung‹ versehen
- Ein solches bewusstes Antworten auf Gottes Ruf mit der ganzen eigenen Existenz ist ein individueller Vollzug des Glaubens, eine letztlich un- oder übervernünftige
Gesamtausrichtung des eigenen Lebens
- sehr beeindruckendes theologisches Konzept und es hatte nachhaltigen Erfolg, dass damit die historische Frage erst einmal vom Tisch war
Das Padeja-Prinzip, Isokrates
Methode: Bildung als politisches Instrument
--> Da wo Land erobert wurde, wurden die jungen Adeligen ins Gymnasion geschickt und >hellenisiert< Sie lernten dort griechische Sprache, griechische Kultur, griechische Kampfkunst
-> Grieche ist man nicht durch Abstammung, sondern durch Bildung:
Antwort der Toraweisheit
als intellektuelles Gegenprogramm gegen das hellenistische Paideia-Prinzip
- Es nimmt Elemente des Hellenismus positiv auf, wertet sie aber kreativ um und entwirft ein dezidiert religiöses und dezidiert jüdisches Gegenprogramm
Das Paideia-Prinzip ist...
- aristokratisch: kein Integrations- und Alphabetisierungsprogramm für soziale Schwache, sondern Rekrutierung der Oberschicht für eigene Zwecke (Bildung nur für die Oberschicht)
- kriegerische Ausrichtung: hellenistisches Lebensideal (immer besser sein als andere Menschen) für militärischen Machterhalt
- konservativ: Export der Griechischen Kultur als richtig und gut erkannte Kultur (Tradition, Werte) zur Bestands- und Machtsicherung -> kein Austausch der Kulturen
--> Wettkampf im Lebensmittelpunkt
--> Bildung also vor allem der militärischen Stärke
Jüdische Perspektive Paideia-Prinzip
Herausforderungen
- vergleichbares Bildungswesen nicht vorhanden
- Frage nach der eigenen Identität
- Frage nach Tradition und Werten
- Verhältnis hellenistische Kultur-jüdische Religion?
-> Infragestellung heilgeschichtlicher und ethnischer Gewissheit
-> Was bleibt an eigener Identität, wenn man doch durch Bildung auch jemanden ganz anderer werden könnte?
Drei jüdische Antworten auf den hellenistischen Kulturdruck
-> Toraweisheit
-> Makkabäeraufstände
-> Apokalyptik
Kritik am Paideia-Prinzip
- machtpolitisches Mittel
- Zielgruppe: verschwindend kleiner Teil der aristokratischen Oberschicht
Toraweisheit
In der Toraweisheit wurde gesagt: Das alles entscheidende, lebensrelevante, rettende Wissen stammt nicht aus dem hellenistischen Gymnasion, sondern aus der Tora, die bereits vor Urzeiten >aus dem Mund des Höchsten hervorging<.
Die Aufgabe des Menschen in der Gegenwart ist es, sich dieses Wissen lernend anzueignen. -> positives Geschichtsbild
Zwischen der Stiftung des Wissens >am Anfang< und der Beschäftigung mit der Tora in der Gegenwart liegt eine lange Geschichte, in der sich das göttliche Wissen (bei allem Auf und Ab) allmählich durchsetzt. Deswegen lohnt es sich auch, sich mit religiöser Tradition zu beschäftigen.
Konsequenzen des toraweisheitlichen Konzepts
1. Die Tora wird rehabilitiert und zum maßgeblichen Dokument jüdischer religiöser Identität -> Tora wird zum identitätsstiftenden Zentrum des Judentums
2. Ort der Weisheit ist ein Buch. Schriftauslegung wird zum Medium der Vergegenwärtigung der Beziehung zwischen Gott und seinem Volk -> Buchreligion
3. Konkurrenzfähiges Bildungskonzept. Der Schriftgelehrte als eigener Gelehrten-Typ entsteht. ER vererbt die göttliche Weisheit.
4. Studium der Schrift als (identitätsstiftenden Lebensentwurf für jeden)
der Kampf der Makkabäer für Tempel und Tora
- militärischer Widerstand durch Makkabäer gegen Fremdherrschaft
1.4.2 Daniel 2
- präsentiert das gedankliche Konzept der Apokalyptik in der Bibel am eindrucksvollsten
- gehört zu den jüngsten Büchern des Alten Testaments
- Geschichte: ca. 2. Jhs. v. Chr. dar. -> genau die Zeit unter der Krise unter Antiochos IV.
- die Wiedereinweihung des Tempels erwähnt das Danielbuch nicht, weshalb es vor 164 v. Chr. entstanden sein muss
- geschichtliche Situation: in Kürze werden die Makkabäeraufstände losbrechen
apokalyptischer Held
- Daniel, ein Jude, der Jahre vorher, zur Zeit des babylonischen Exils, am Hofe des babylonischen Königs Nebukadnezzar gelebt haben soll
-> Unterschied zwischen der Abfassungszeit des Buches ( ca. 170 v. Chr.) und der Zeit, von der erzählt wird ( ca. 570 v. Chr.), ist ganz wesentlich, denn alle Aussagen, die sich auf die Gegenwart des Verfassers beziehen müssen nun innerhalb der Erzählung als Vorhersagen erscheinen
Erzählung:
- Geschichte des Helden Daniel am babylonischen Königshof zur Zeit des babylonischen Exils
- Traum des Königs Nebukadnezzar soll zunächst erzählt und gedeutet werden
Trauminhalt:
- Koloss auf tönernen Füßen (besteht aus verschiedenen Metallen, die von oben nach unten in ihrem Wert geringer werden) wird von an den Füßen treffenden Stein, der sich ohne Zutun von Menschenhand (!) löste, zerschlagen
- Koloss symbolisiert die aufeinanderfolgenden Weltreiche von den Babyloniern bis in die Gegenwart des Verfassers (Zeit des seleukidischen Königs Antiochos IV.)
- o d.h. der Untergang der griechischen Herrschaft steht unmittelbar bevor
1.1.1 Alexander der Große
(356-323 v. Chr.)
- 336 Thronbesteigung
- 334 Beginn Perserfeldzug
- 333 Schlacht bei Issos
- 332 Eroberung von Tyros undund Gaza
Danach Eroberung des gesamten Vorderen Orients bis hin zum indischen Subkontinent
--> Mit dem Feldzug Alexanders kommt der gesamte Orient unter eine neue Herrschaft, eine Herrschaft, die ganz neue kulturelle Impulse mit sich brachte.
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