Greife auf kostenlose Karteikarten, Zusammenfassungen, Übungsaufgaben und Altklausuren für deinen 3. VL Kurs an der Universität Oldenburg zu.
Warum ist die Schuleingangsphase eine Herausforderung?
- neue Situation stellt hohe Anforderungen an Fähigkeit, sich zurechtzufinden, und dabei Gefühle der Unsicherheit emotional zu verarbeiten
‒ neue Bedingungen und Verhaltensanforderungen in vielen Bereichen konfrontiert: motorisch, kognitiv, sozial
‒ „Bruchstelle“ in Biographie: Indiz für Belastungen = für Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren wird in größerer Anzahl Hilfe bei Beratungsstellen gesucht
Wie kann die Schuleingangsphase für Kinder leichter gestaltet werden?
Lösung: flexibler Schulanfang erleichtert es Kindern, sich an die Regelmäßigkeit des Schulalltags und an ein stärker strukturiertes Unterrichtsangebot zu gewöhnen → Konzepte offenen, kindorientierten Unterrichts
- „Eine offene Schule passt Schulanfänger nicht an die Voraussetzungen der Schule an, sondern gestaltet den Schulanfang so, das s die Kinder zur Schule hingeführt werden, über Monate, vielleicht sogar über Jahre hinweg“
Nenne einige Auslöser der Schuleintrittskrise.
‒ Zeit- und Raumerleben
‒ Beziehungen (altershomogene Gruppe; Lehrkraft)
‒ didaktisch-methodische Arrangements → systematisches Lernen
‒ Auseinandersetzungen mit anderen
‒ neue Regeln für soziale Beziehungen, die eher affektiv neutral, spezifisch, universal und an Leistung sowie kollektiven Normen orientiert sind
‒ Korrektur Fähigkeitsselbstbild
‒ Neudefinition Selbstkonzept und Selbstwertgefühl
‒ Schule = Prüfstelle der eigenen Leistungsfähigkeit
‒ Ablösekonflikte
‒ häusliche Präsenzerwartung schulischer Anforderungen (Hausaufgaben, Anpassungs- und Leistungsorientierung)
Was sollte beim pädagogischen Handeln immer berücksichtigt werden?
‒ Prozesse von Einbezug und Ausgrenzung
‒ Anerkennung
‒ institutionelle Diskriminierung
‒ Diskriminierung durch Lehrmaterialien, Curricula, päd. Handeln auf Sinn- und Sachnormebene
‒ kritische Selbstreflexion von Lehrkräften
‒ Diskriminierungs-Maxime ‚Deutsch auf dem Schulhof‘ = postkoloniales, rassisalisierend-linguizistische Denkschemata
Was versteht man unter der Schuleingangsuntersuchung?
Anfang im ausgehenden 19. Jahrhundert im Rahmen der Modernisierung des Schulsystems und berufspolitischer Interessen
‒ Intention späte 1960er Jahre West + Ost: Verbesserung der Einschulungspraxis; differente Diagnosepraxis
‒ Schuleignungsdiagnostik: medizinisch-pädiatrische Normierung (kommunal verantwortetes Gesundheitssystem): Gesundheitsdaten (u.a. Motorik) und Beurteilung soziales Verhalten des Kindes in Relation zu Umfeld
‒ in Deutschland verpflichtend durchgeführt, je nach Kommune unterschiedlich gestaltet
‒ symbolisch hoch aufgeladener biografischer Wendepunkt, an welchem der Entwicklungsstand eines Kindes festgestellt, verglichen und aktenkundig wird
‒ „insbesondere die körperlichen und medizinischen Voraussetzungen für die Ausbildung der schulrelevanten Fertigkeiten“ werden erhoben
‒ Teil pädiatrischer Entwicklungsdiagnostik trägt Normalitätsvorstellungen an Eltern und Kinder heran
‒ Tradition Selektionsprozess
Was ist die Schulreifeprüfung?
‒ verpflichtender Übergang von einem auf Freiwilligkeit beruhenden institutionellen Setting (Kindertagesbetreuung) in das auf Direktive und Verpflichtung gründende Schulsetting
‒ Herausforderungen und Identitätswandlungen → Bandbreite an Belastungen „komplexe, ineinander übergehende und sich überblendende Wandlungsprozesse“ innerhalb derer „Lebenszusammenhänge eine massive Umstrukturierung erfahren“
‒ “a change in the self, in one’s life roles, central relationships, views of self and the world, and in personal competence to respond to new challenges“
‒ in anderen europäischen Ländern überall dort entschärft, wo Bildungsverständnisse neu definiert, Übergangsgestaltung grundlegend reformiert und ein durchgängiges frühpädagogisches Konzept eingeführt wurde (z.B. Schweden; England; Niederlande)
Worin liegen die Normierungsprozesse am Übergang in die Schule?
‒ Eltern und Kinder: Konfrontation mit mehrheitsgesellschaftlicher Normierungen und über (Lernausgangslagen) mit einem beurteilenden und prognostizierenden öffentlichen Blick auf Kind
‒ (vermeintlich) standardisierte Testverfahren mit kommunal uneinheitlichem Itemkatalog (Planung Förderschulanteile; Impfstatuskontrolle, Sehschärfe; Adipositas, Zahngesundheit)
‒ medizinisch konnotierte Einschätzungen pädagogisch relevanter Sachverhalte, aber keine Förderkonsequenz
- Einschulungsverfahren, Eingangsdiagnostiken und Bildungsentscheidungen im Kontext des Strukturwandels des Übergangs in die Grundschule
Wie versucht Niedersachsen die Transition (Schuleingangsphase) zu entschärfen?
Programmatik der Kooperation:
- Brückenjahr (Nds.)
• Kita und Schule unter einem Dach (Nds.)
• „Gütesiegel für Qualifizierungsmaßnahmen in der frühkindlichen Bildung“ (Nds.)
• Konsultationskindergärten (Nds.)
• Gescheiterter Versuch Modellstudiengang zur gemeinsamen Ausbildung von Elementar- und Primarpädagogik
Erkläre das Modellprojekt "Öffnung von Schule"
- Schulübergangskonzept in enger Kooperation mit Kita
- ‚erste Klassenstufe: Schwerpunkt Aufbau der pädagogischen Beziehung - sozialraum- und lebensweltorientiertes Konzept
- ethnografische‘ Beobachtung (Protokolle)
- Unterricht und Betreuung in gemeinsamer Planung von Lehrkraft und sozialpädagogischer Fachkraft (Erzieherin in kommunaler Trägerschaft)
Welche vier Aspekte bestimmen biografische Verläufe von Beginn an?
- soziale Lagen
- materielle Bedingungen
- familiäre Kontexte
- individuelle Ausstattungen
Nenne Begleiterscheinungen von Schule
‒ Schulsystem → Angst, Stress- und Zwangssystem
‒ Gewährleistung der guten persönlichen Weiterentwicklung seiner Mitglieder?
‒ Emotionale Belastungen beeinträchtigen Lernen und Bildung
‒ Angst vor:
‒ Versagen
‒ sozialer Ausgrenzung
‒ Bloßstellungen
‒ Demütigungen
‒ Bestrafungen
→ 44% der 8-9jährigen haben „oft Angst, in der Schule einen Fehler zu machen“
Inwiefern kann die Schule Auswirkungen auf die Gesundheit haben?
‒ Belastungssymptome (40%)
‒ Müdigkeit/Erschöpfung (46%)
‒ schlechte Laune/Reizbarkeit (30,5%)
‒ Einschlafstörungen (27%)
‒ Kopfschmerzen (24,5%)
‒ psychische Auffälligkeiten (22%) →Kinder aus sozial benachteiligten Familien sind besonders betroffen
Greife kostenlos auf tausende geteilte Karteikarten, Zusammenfassungen, Altklausuren und mehr zu.
Jetzt loslegenFür deinen Studiengang 3. VL an der Universität Oldenburg gibt es bereits viele Kurse, die von deinen Kommilitonen auf StudySmarter erstellt wurden. Karteikarten, Zusammenfassungen, Altklausuren, Übungsaufgaben und mehr warten auf dich!