Evolutionsökologie an der Universität Koblenz-Landau

1. der Phänotyp lässt sich nicht vollständig vom Genotyp ableiten

2. der Phänotyp ist auch von einer großen Anzahl an Umweltfaktoren abhängig

3. nicht die Gene, sondern Organismen interagieren mit der Umwelt

Bei genügend langer Zeit
wird letztlich ± präzise Angepasstheit erreicht.

Das sind Zwänge, die bestimmte phänotypische Ausprägungen als Ergebnis der Evolution verhindern

Aus Adaption (Anpassung) und Zwang

Evolution erzeugt Organismen nicht de novo!
Die Historie des Organismus liefert den Rahmen, in welchem
Evolution stattfinden kann.

Nonsensfrage: Warum gibt es keinen Drachen mit vier
Beinen und zwei Flügeln?

Allgemeine physikalische und chemische Naturgesetze
begrenzen Möglichkeiten zur Anpassung (z.B. Schwerkraft,
Entwicklungszeiten).

Merkmale korrelieren mit der Körpergröße

(1) Variabilität,
(2) Heritabilität und
(3) Fitnessunterschiede (differentieller Reproduktionserfolg)

r x B – C > 0 

(r: Verwandtschaftskoeffizient, B: Nutzen für den Empfänger, C: Kosten des Gebers) 

Wenn Kosten höher sind als Nutzen, sollte man sich altruistisch verhalten

--> Konzept der Gesamtfitness oder inklusiven Fitness (inclusive fitness).

Basierend auf individueller Fitness, aber berücksichtigt den Einfluss der inklusiven Fitness. 

Legt nahe, dass das Gen (‚selfish gene‘), nicht der Organismus Ziel der Selektion ist. Organismus dient dem Gen nur als zeitweiliges Vehikel.

Aber: Selektion wirkt auf den Phänotyp, nicht Genotyp. Fitnesseffekt eines Gens hängt vom Kontext ab (Sichelzell-Allel).

Der Träger mit dem adaptiven Merkmal hat einen Fortpflanzungsvorteil

1. Einschränkenden Rahmenbedingungen (‚Constraints‘),
2. Bewertenden Einheiten (z.B. Anzahl Nachkommen),
3. Ergebnis (Vorhersage)