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Umweltpsychologie
Wissenschaftliche Annahmen zu Einstellungen
Einstellung = beobachtbares + nicht beobachtbares Verhalten
- davon würde Verhaltensintention abgeleitet
- Kluft liegt zwischen beobachtbarem und nicht beobachtbarem Verhalten.
Umweltpsychologie
Umweltpsychologie
Was ist eine Einstellung (Spada, 1990)
Eine Einstellung einer Person zu einem Objekt ist ihre (subjektive) Bewertung gegenüber einer Person, Sache oder Idee.
Umweltpsychologie
Drei Komponenten von Einstellungen
– Kognitiv: • Wissen
• Rationale Bewertungen
– Affektiv: • Betroffenheit
• Evaluative Gefühlsäußerungen
– Konativ: • Verhaltensintentionen
• Willen / Motivation
Umweltpsychologie
Inkonsistenz
Studie La Piere (1934)
Reise eines Amerikaners mit chin. Ehepaar
in Person: Zurückweisung in 1 Hotel
Briefliche Nachbefragung: 92 % Zurückweisung
Hines, Hungerford & Tomera (1986/87)
Anteil Varianz d. tatsächl. beobachtbaren Verhaltens, der zu diesen Einstellungen vorhergesagt werden kann = 15 %
Umweltpsychologie
Gründe der Inkonsistenz (Spada 1990)
1) konkurrierende verhaltensrelevante Einstellungen / Intentionen
- Es gibt gleichzeitig mehrere Einstellungen
- Wichtigste Einstellung wird zuerst realisiert
2) mangelnde Gewohnheit
- wenn Gewohnheit, geringerer kognitiver und psychologischer Aufwand
- Neue Verhalten wirken abschreckend
3) positive oder negative Verhaltensanreize
- materielle Konsequenzen (z.B. Preis) können Einfluss nehmen, oder auch nicht, können Gegenteiliges bewirken
- immaterielle Konsequenzen (innere Befriedigung, soziale Unterstützung, Ablehnung)
4) Fehlende adäquate Verhaltensmöglichkeiten (Handlungsrestriktionen)
- physikalisch: z.B. wie man den Raum verlässt entscheidet Standort der Tür.
5) Messtheoretische Gründe
– Gleiches Abstraktionsniveau
– Erfragte Einstellung und Verhalten müssen sich auf die gleiche Handlung beziehen
und dürfen z.B. zeitlich nicht zu weit auseinander liegen
Umweltpsychologie
Handlungsrestriktionen (Gessner, 1996)
• Ohne individuelle Handlungsspielräume kein Einfluss von Einstellungen (= Wenn etwas nicht änderbar ist, kann Kluft zwischen Einstellung und Verhalten nicht überwunden werden)
• Mangel an funktionaler Mengenoptimierung
– Nicht regelbare Heizungen (Klimaanlage) oder Beleuchtung (Dauerschaltung)
– Alte Brenner in Heizungen (ND = 15-25J)
– Falsche Empfehlungen, z.B. zur
Waschmitteldosierung, Düngemittel
– Fehlkonstruktionen, die die Wahl der Verbrauchsmenge verhindern, z.B.
Duschumschalter
– Fehlende Mengenregulierung, z.B. Toilettenspülung, Wärmeisolation
Umweltpsychologie
Handlungsrestriktionen (2) (Gessner, 1996)
• Zwangskopplung getrennter Funktionen
– Kühlschrank mit Tiefkühlfach: Energieverbrauch und Kauf von
Tiefkühlprodukten
– Auto als Multifunktionsgerät jenseits der Fortbewegungsfunktion: Image etc.
– Mobilität ist im Auto multifunktional und daher oft nicht aufgabenangepasst: auch Kurzstrecke nur mit maximalem Potential
möglich
– Strategie der gezielten Entwertung in der Computertechnologie (Software, Hardware)
• Mangel an fördernden Infrastrukturen
– zu wenige Bio-/ Unverpacktläden
– Fehlen schadstoffarmer und langlebiger Konsumgüter, z.B. Kfz
– zu wenig ÖPNV + Radwege
Gegenteil zu unseren Einstellungen -> Die Umwelt wirkt auf den Menschen
Umweltpsychologie
Handlungsrestriktionen (3) (Gessner, 1996)
• Infrastrukturell negative Lenkungstrends
– Einkaufszentren aufm Land: Ausdünnung des Innenstadtangebots, Zwang zur Automobilität
– Stadtbild: Trennung der Primärfunktionen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Freizeit
• Existenz negativer Handlungsgelegenheiten
– Existenz und Zugänglichkeit von Aufzügen und Transportbändern
– Existenz von Schnellstraßen und Autobahnen, die zu Zusatzverkehr
und zu wenig umweltschonendem Verhalten anregen
– Existenz von Einzelverkehrsmitteln (z.B. Off-Road-Fahrzeug) und
Freizeitgeräten (z.B. Surfbrett) sowie von Massenverkehrsmitteln (z.B.
Linienflugzeug), die durch ihre Existenz Bedürfnisse schaffen
Umweltpsychologie
Ökologisch-Soziales Dilemmata
Reiseziel: Wien
Reisemöglichkeit: Flug oder Zug
Zug dauert länger
Was gewinnt man, wenn ein anderer meinen Flugsitzplatz bucht?
- Die Menge macht den Unterschied!
Umweltpsychologie
Handlungsrestriktionen (4) (Gessner, 1996)
• Kompensation umweltfreundlicher Handlungsresultate
– Umsteigen von Auto zu Bus: frei werdende Infrastruktur-Ressourcen (Straße, Parkplatz, Benzin) nutzen den verbleibenden Autofahrern
– Vollausgelasteter Flugverkehr: Verzicht eröffnet anderen Mobilitätschancen
• Nicht optimale Rückmeldung
– Rückmeldung über Schadstoffbelastungen & Grenzwerte
ermöglicht gezielte Annäherung von unten an diesen Grenzwert
– Mangelnde Rückmeldung der Kraftstoffverbräuche in Kfz
– Mangelnde Rückmeldung des Eigenverbrauchs durch Pauschalabrechnungen
für Strom, Heizung und Wasser in Mehrfamilienhäusern
Umweltpsychologie
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