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21. Beschreiben Sie den Multiplikatoreffekt. Warum wird er in der Rezession auch sehr gefürchtet?
-> Multiplikatoreffekt existiert, weil jede Veränderung einer autonomen Nachfragekomponente
direkte Auswirkungen auf die Produktions- und Einkommensschöpfung hat, wobei die dadurch
bewirkten Einkommenseffekte über die Konsumnachfrage Produktion und Einkommen indirekt
weiter verändern
- Multiplikator wird durch die marginale Konsumneigung bestimmt; je höher die Konsumneigung,
desto höher der Multiplikator
- das Gesetz der effektiven Nachfrage und der Multiplikator stellen das Saysche Gesetz vom Kopf
auf die Füße: Nicht jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage, sondern jede Nachfrage schafft sich
sein Angebot.
(Der Multiplikatoreffekt ist ein Phänomen, demzufolge höhere Staatsausgaben in einem Land zu
einer überproportional hohen Steigerung der Produktion in diesem Land führen. Da John Maynard
Keynes als Erster diesen Zusammenhang erkannte spricht man oft vom keynesianischen
Multiplikator)
Gefürchtet weil: Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass die nationale Produktion (BIP) bei
Haushaltskürzungen überproportional sinkt.
7. Beschreiben Sie einen einfachen Wirtschaftskreislauf ohne Staat und Ausland!
In einer Volkswirtschaft ohne Staat und Ausland interagieren auf den Märkten für Güter (Waren und Dienstleistungen) Haushalte und Unternehmen dadurch, dass Unternehmen Güter anbieten, die von Haushalten gekauft werden. Die Ausgaben de privaten Haushalte für diese Güter stellen die Einkommen der Unternehmen dar.
Beide Sektoren interagieren auch auf den Märkten für Produktionsfaktoren. Unternehmen nutzen das Geld, dass sie durch de Verkauf von Waren und Dienstleistung erhalten, um Produktionsfaktoren (Arbeit, Boden, Kapital und Unternehmen) von Haushalten zu erwerben, die diese Faktorleistungen anbieten. Die von den privaten Haushalten eingenommene Faktoreinkommen (Löhne, Mieten, Zinsen und Gewinne) werden für die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen verwendet. In dieser Wirtschaft fließt das Geld von den Haushalten zu den Unternehmen und dann wieder zurück zu den haushalten.
14. Wie kann die Menge an Bargeld erhöht werden ? -> Geldpolitik
- Zentralbank (ZB) hat bei der Schöpfung von Reserven das Monopol
- Es gibt 4 wesentliche Maßnahmen, um die Mengen an Bargeld zu erhöhen
1. Offenmarktgeschäft
- Die ZB druckt Geld und verwendet diese dafür um festverzinsliche Wertpapiere an Anleihenmarkt zu kaufen -> endgültige Offenmarktgeschäfte
- Verknappung der Geldmenge: Verkauf von Wertpapier -> endgültige Offenmarktgeschäfte
2. Refinanzierungssatz und der Zinssatz für die Einlagefazilität
- Refinanzierungssatz: Zinssatz zu den GB Liquidität zur Verfügung gestelt wird
- GB stellen sich auf kurzfristige Basis gegenseitig Liquidität zur Verfügung -> Geldmarkt
- Zinssatz auf Geldmarkt variiert je nach Angebot
- ZB beobachtet geschehen am Geldmarkt sehr genau und greift ggf. ein
- GB verkauft Wertpapier, mit der Vereinbarung diese zu einem späteren Zeitpunkt zuruckzuführen
-> Vergleichbar mit einem Kredit, Wertpapier als Sicherheit
-> Differenz zwischen Verkaufsbasis und Rückkaufpreis = Refinanzierungssatz (prozentual zu Verkaufspreis)
Spitzenrefinanzierungssatz = Bereitstellung von Liquidität über Nacht (4/18 0,25%)
Hauptrefinanzierungssatz = 1 Woche (04/18 0,00%)
3. Zinssatz für die Einlagefazilität
- Einlagefazilität : Anlagezinssatz von Überschussreserven der GB
- Einlagefazilität (steigt) -> Liquidität (sinkt)
- Einalgefazilität (sinkt) -> Liquidität (steigt)
4. Mindestreserveanforderungen
= Festlegung über die Mindestlöhne von Reserven, die die Banken auf ihre Einlagen halten müssen.
- Mindestreserveanforderungen (steigt) -> Liquidität (sinkt)
- Mindestreserveanforderungen (sinkt) -> Liquidität (steigt)
33. Welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen könnten in der Konjunkturphase (…) Anwendung finden? Begründen Sie ihre Auswahl!
a) Fiskalpolitik
Im Zuge einer Rezession können entweder öffentliche Ausgaben (öfft. Investitionen) erhöht und/ oder die öffentlichen Einnahmen (z.B Steuern) vermindert werden, um die im privaten Sektor vorhandene Kaufkraft zu stärken.
b) Geldpolitik
Über Änderungen von Zinssatz- und Geldmengenänderungen kann sie direkt starken Einfluss auf die Ausgabendispositionen der privaten Haushalte und Unternehmen.
Laut der keyanischen Erklärung führt eine Erhöhung der Bankenliquidität zu einer Reduzierung der Zinssätze und somit der Kreditkosten und beeinflusst so reale Investitionen.
c) Arbeitsmarktpolitik:
Arbeitspolitische Maßnahmen wie die Förderung der Kurzarbeit zählen auch zur Stabilitätspolitik.
4. Was ist die Funktion der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung?
- Die VGR ist ein statistisches Maß für zurückliegende, abgeschlossene Zeiträume
- In gewisser Hinsicht ein Wohlstandsmaß, dennoch gibt es Begrenzungen
- umfassendes quantitatives Gesamtbild des wirtschaftlichen Geschehens in einer Region
- Politik, Wirtschaft, Verwaltung treffen Entscheidungen anhand VGR
- Analyse, Gestaltung, Vorhersage
- Vorraussetzung für empirische Messung
31. Die Verkehrsgleichung (M x v = NIPr x P) wird neoklassisch so interpretiert, dass die Geldmenge das Preisniveau steuert (M --> P). Wie erfolgt dagegen die (post)keynesianische Erklärung?
In der keynesianischen Interpretierung der Verkehrsgleichung wird der Umfang der Geldmenge endogen erklärt und die Verkehrsgleichung wird nach der Geldmenge umgestellt.
Die Veränderung der Geldmenge resultierenden Veränderungen diese Bereiche der Ökonomie ) besonders der Veränderungen der Nominallöhne und des Produktionsvolumens). Die Geldmenge ist somit Teil eines ökonomischen Prozesses.
32. Stellen Sie den Konjunkturzyklus in der Tradition von Keynes dar. Gehen Sie auf die Phase (…) genauer ein. Verwenden Sie die dazu die im Kurs gelernten Instrumente und gehen Sie auf die Veränderungen der makroökonomischen Variablen ein.
Ein Konjunkturzyklus stellt das regelmäßige Auf- und Ab der wirtschaftlichen Entwicklung in kapitalistischen Ökonomien dar. Zyklen habe keine Ebenmäßigkeit, dauern in aller Regel zwischen vier und neun Jahren. Der langfristige Trend der ökonomischen Entwicklung ist nicht unabhängig von Zyklus, sondern ergibt sich statistisch aus der Verkettung der verschiedenen Konjunkturzyklen.
Der Zyklus kann unterteilt werden in die Phasen:
- Stagnation
- Mengenkonjunktur
- Inflationskonjunktur
- Krise
- Abschwung
Stagnation
Kein Akteur wird aktiv (Weder Anbieter noch Nachfrager)
Investition =0
Veränderung des BIP =0
Kreditvolumen =0
Preisniveau =0
Arbeitslosigkeit steigt aber, weil es eine Produktivität gibt gehen Arbeitsstunden runter Punkt der Wendung: unterschiedlich und historisch, aber es gibt nicht die eine Lösung (Manchmal neue Technologie etc.) à Aufschwung! Erwartungen sind Positiv
Mengenkonjunktur
Alles wird in Menge Prodoziert, Nachfrage geht in die Menge (Nachfrage steigt, Y)
- Konsum, Investition, mehr Einkommen etc
- Multiplikatoreffekt
- Produktion geht hoch
- Kredite steigen
Expansion
- BIP steigt
- Steigende Nachfrage/ Produktion/ Investition
- Sinkende Arbeitslosigkeit
- Steigende Zinsen, Löhne, Gehälter
- Zukunftsaussicht: Steigender Gewinn
à Preisniveau ist noch stabil (Keine Preissteigerung) à Lohnnorm bleibt gleich, Lohn steigt aber nicht stärker als die Produktivität, Kapazität vorhanden
- Produktivität: wie viele Arbeitsstunden ich gebraucht habe um meinen Output zu produzieren Y%H=pe
- Hier soll der Staat Steuern und Abgaben erhöhen um Konjunktur zu dämpfen, Geld soll beiseite gelegt werden, um bei Abschwung genau Erspartes zur Verfügung zu haben
Inflationskonjunktur
à Nur noch knappe Kapazitäten
- Preisniveau steigt
- BIP steigt
- Preis ist höher als die Zielinflationsrate, wegen Lohn- und BIP-Steigerung
- Starke Nachfrage= Nachfrageinflation: Gewinne der Unternehmen steigen
- Investition und Konsum steigt
- Kaum Arbeitslosigkeit
- Steigende Löhne/Gehälter
- Gleichbleibende Investitionen
- Prognose: Vorsicht à Überhitzung des Marktes
- à EZB hebt den Zinssatz an und muss somit die Nachfrage ausbremsen (Steuererhöhung)
3.Krise/Boom
- Erwartungen kippen: negative Erwartung
- Investitionen gehen zurück und sind kleiner als das Ersparte
- Nachfrage sinkt (Deflation) je mehr gespart wird und si mehr Unsicherheit, fällt das BIP (Investitionen fallen etc.)
- Arbeitslosenquote steigt
- Löhne sind trotzdem noch hoch aber abnehmend und der Preis noch höher als die Preisinflationsrate
- Kredite gehen zurück, wie auch Geldmenge
4. Abschwung/ Rezession
- Nachfragedeflation (Unternehmen machen Verluste) läuft langsam aus
- Kosteninflation steigt nicht weiter
- Trotzdem noch höhere Löhne (Reallohn höher als Nominallohn), sinkt aber langsam
- Arbeitslosenquote steigt
- Preis ist noch zu hoch, über Preisinflationsrate, sinkt aber langsam
- Kredite werden nicht vergeben
- EZB senkt den Zinssatz wieder
- Abschwächung der Wirtschaft (BIP sinkt)
-Sinkende Produktion und Investition
- Prognose : pessimistisch
4. Depression/ Konjunkturtief/ Stagnation (siehe Stagnation 1.)
- Tiefpunkt der Wirtschaft
- Geringe Nachfrage
- Geringe Produktion, kaum Investition
- Hohe Arbeitslosigkeit
- Geringe Zinsen
- Niedrige Preise, Löhne und gehälter
- Prognose: gedrückt
Lösung: Staatseingriff oder Zentrale Notenbank
Um Wohlstand der Bürger zu erhalten werden 4 wirtschaftliche Ziele verfolgt:
1. Niedrige Arbeitslosenquote
2. Angemessenes Wirtschaftswachstum
3. Ausgleich Im- und Export
4. Stabile Preise
à Ausschlag des Konjunkturzyklus soll somit klein gehalten werden
à Steuersenkung oder durch Subventionen oder höhere Staatsausgaben kann schon bei der Rezession helfen
à Notenbank kann durch Steuerung der Zinssätze den Geldfluss so steuern, dass zu hohe Schwankungen ausgeglichen werden.
Das Ersparte Geld reicht jedoch oft nicht aus und der Staat muss sich verschulden. Diese Schulden kann er in der nächsten Aufschwung Phase jedoch oft nicht vollkommen zurückzahlen und bekommt weitere Kredite nur zu einem noch höheren Zinssatz, den er erst recht nicht zurück zahlen kann.
26. Beschreiben Sie eine Kosteninflation und Kostendeflation.
Kosteninflation
Form einer angebotsbedingten Inflation, bei der die Preise in der Volkswirtschaft steigen, weil die gestiegenen Produktionskosten auf den Preis der Waren übergehen. Ein solcher Auslöser könnten zum Beispiel höhere Lohnkosten sein, durch teurere Rohstoffkosten. Höhere Lohnkosten lösen meistens dann Preiserhöhungen der Unternehmen aus, wenn die Löhne und Gehälter stärker steigen als die Arbeitsproduktivität (die Produktionsmenge je Arbeitsstunde). Die Folge ist, dass die Produkte der Unternehmen teurer werden und die Kaufkraft des Geldes sinkt.
Kostendeflation
Die Kostendeflation in Form einer angebotsbedingten Inflation, ist das Gegenteil einer Kosteninflation das bedeutet, dass die Rohstoffe nicht teurer werden, sondern günstiger. Dieses führt zu einem höheren Produktionsniveau führt und die Preise der Produkte senkt. Aufgrund des hohen Angebots geht die Nachfrage zurück und Unternehmen müssen ihr Produktionsniveau drosseln, um den fehlenden Gewinn gut zu machen. Das führt zu einem Investitionsrückgang der Unternehmen und schließlich das entlassen von Arbeitern.
17. Welche geldpolitischen Instrumente hat die Zentralbank? Beschreiben Sie ein Instrument genauer!
1. Zinspolitik
2. Mindestreserven
3.Offenmarktgeschäfte
Nähere Beschreibung der Zinspolitik siehe Antwort 16
10. Was ist Geld und welche Funktionen hat Geld?
Was ist Geld?
- Es besteht über den korrekten Gebrauch des Begriffs "Geld" kein Konsens
- Definition, Rolle, Funktion kann nur paradigmatisch aufgezeigt werden
Allgemein:
- Ein Bündel von Aktiva, das die Menschen in einer Volkswirtschaft regelmäßig dazu verwenden, Waren und Dienstleistung von anderen Menschen zu erwerben
- Zahlungsmittel (muss rechtlich legitimiert sein!)
- Ein Mittel um Ansprüche zu bewerten -> Währung
- Zahlungsmittel, welches erlaubt Geldschulden zu begleichen -> Geld
Funktion des Geldes:
1. Tausch -oder Zahlungsmittel
etwas das Käufer an Verkäufer geben, wenn sie Waren und Dienstleistung erwerben wollen
2. Recheneinheit
Der Maßstab, den die Menschen zur Preissetzung und Schuldnerangaben verwenden
3. Wertaufbewahrungsmittel
Etwas, das die Menschen verwenden können, um Kaufkraft von der Gegenwart in die Zukunft zu transferieren
2. Was ist ein "Paradigma" in der Ökonomie, welche Paradigmen gibt es und warum konkurrieren diese miteinander?
- Wissenschaft ist kein homogener Bereich
- Verschiedene Sichtweisen werden Paradigmen genannt
- Je Paradigma unterschiedliche Fragen, Methoden, Problemlösungen
- wissenschaftliche Revolutionen führen zu Paradigmenwechsel
- Unterschiedliche Wertesysteme, sowie Interessen bestimmter Gruppen und das Machtgefüge spielen immer eine Rolle! -> konkurrieren
- klassische Nationalökonomie
- Neoklassische Volkswirtschaftslehre und Marginalkalkül
- Marxistische Wirtschaftstheorie
- Keynsianismus
- Monetarismus
- Die össterreichische Schule
28. Beschreiben Sie eine Nachfrageinflation und Nachfragedeflation.
Nachfrageinflation
Eine Nachfrageinflation ist eine Form der Inflation, bei der durch eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Gütern oder Leistungen eine Preissteigerung ausgelöst wird. Wenn die volkswirtschaftliche Nachfrage nach Gütern das Angebot übersteigt und gleichzeitig jedoch Vollbeschäftigung herrscht, erhöhen sich die Preise der geforderten Güter.
Nachfragedeflation
Eine Nachfragedeflation ist das Gegenteil einer Nachfrageinflation, das bedeutet dass die Nachfrage nach Gütern zurück geht, wodurch Unternehmen gezwungen sind die Preise für das Gut zu senken. Dieses wird dann zwar gekauft, ist aber irgendwann so billig, dass die Haushalte sparen und Unternehmen so wenig Absatz machen, dass sie Arbeiter entlassen müssen. Das führt zu noch mehr sparen und eine Erhöhung der Arbeitslosigkeit.
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