Kriminologie I an der Universität Bochum

= die Lehre vom Verbrechen

umfasst Kriminalität, Täter und Reaktionen

empirische Wissenschaft: Erfahrungswissenschaftliche, evidenzbasierte Herangehensweise

Biologie: Naturgesetzliche Grundlagen

Soziologie: Gesellschaftliche Zusammenhänge

Psychologie: Menschliches Verhalten und Erleben

Rechtswissenschaft: Rechtliche Rahmenbedingungen

Ökonomie: Wirtschaftliche Abläufe

Kriminalistik: Aufklärung von Straftaten

Vorbeugung von Straffälligkeit

vs.

wissenschaftliche Aufklärung

• sieht Verbrechen als gegebenes Phänomen
• an die Bedürfnissen des Kriminaljustizsystems angelehnt, anwendungsorientiert
• Kritik: erkennt Relevanz von Normsetzung und Machtstrukturen nicht hinreichend an
• Gegenstandsorientierung wird häufig an Gebrauchsnutzen für die Politik vorgenommen (Theorielosigkeit)

• Kein prinzipieller Unterschied zwischen kriminellem und sonstigem Verhalten
• Kriminalität ist Gesellschaften mit Normen inhärent
• Kriminalitätskontrolle verfolgt (auch) andere Ziele als die Verhinderung von Straftaten
• selektive Erfassung „krimineller" Handlungen
• Strafe durch andere Konfliktlösungsmodelle ersetzbar

delicta mala per se (in sich schlecht) vs.

delicta mala quia prohibita (schlicht verboten)

Verletzung normativ geschützter Rechtsgüter

alle strafrechtlich mit Strafe bedrohten Verhaltensweisen

alle sozialschädlichen Verhaltensweisen

Einseitig negativ wertend, stigmatisierend, strafrechtlich geprägt

Weiter Überbegriff: von allg. Normen und Werten

abweichend, nicht notwendig strafrechtlich

Unscharfer Begriff:

für Kinder- und Jugendkriminalität (weniger stigmatisierend),

teils auch als Zwischenstufe zw. Devianz und Kriminalität