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Welche Hypothesen-Arten gibt es?
Zusammenhanghypothesen: zwischen zwei oder mehr Merkmalen
Grundannahmen der empirischen Sozialforschung
mithilfe von Theorien:
Sachverhalte
… zu beschreiben
… zu erklären und
… vorherzusagen.
►Vorzugsweise über Ursache-Wirkungs-Beziehungen
Erkläre den Unterschied zwischen reflexiven Indikatoren und formativen Indikatoren eines Konstrukts
Reflexive Indikatoren
… spiegeln „latente“ Konstrukte wider
►Die latente Variable „erklärt“ diese Zusammenhänge.
Formative Indikatoren (KTT nicht anwendbar)
…„formen“ ein Konstrukt
Bsp. sozioökonomischer Status (SES):
►Bildungsabschluss
►Einkommen
►Berufliche Position
→ Wahl der Indikatoren hängt von Bestandteilen eines Konstrukts laut Definition ab
►„Ein Index ist also (…) eine Größe, die den Inhalt einer definierten Itemmenge anzeigt.“ (Bühner, 2011, S.34)
Axiome der KTT
AXIOM 1 (Verknüpfungsaxiom)
Der einzelne Messwert (X) ist die Summe aus dem wahren Wert (True
Score = T) und dem zufälligen Messfehler (Error Score = E).
X = T + E
Der Messfehler ergibt sich umgekehrt als Abweichung vom wahren
Wert: E = X - T
AXIOM 2 (Existenzaxiom)
Wird der Test wiederholt angewendet, kommt es zum Ausgleich der
Fehler, d. h. der Erwartungswert (µ) des Messfehlers ist Null.
µ (E) = 0
►Demzufolge muss auch der Erwartungswert mehrerer unabhängiger
Messungen an demselben Untersuchungsobjekt messfehlerfrei sein
und somit den wahren Wert repräsentieren.
µ (X) = µ (T) + µ (E) = T + 0 = T
AXIOME 3 bis 5 (Zufälligkeit der Messfehler)
Die Messfehler hängen nicht zusammen mit dem wahren Wert und
anderen konstanten Personmerkmalen:
ρT,E = 0
Die Messfehler verschiedener Testanwendungen (bei verschiedenen
Personen oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten) sind voneinander
unabhängig, d. h. die Fehlerwerte sind nicht miteinander korreliert.
ρE1,E2 = 0
Deterministische vs. probabilistische Gesetzmäßigkeiten
Was ist damit gemeint?
In Theorien enthaltene Gesetzmäßigkeiten erlauben Vorhersagen über noch nicht eingetretene Fälle.
Deterministische Gesetzmäßigkeiten treffen in jedem Einzelfall zu und erlauben sichere Vorhersagen
►
Z.B. physikalische Gesetzmäßigkeiten der Mechanik
Dagegen in den Sozialwissenschaften: probabilistische Gesetzmäßigkeiten
►
Diese erlauben nur Vorhersagen mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit und müssen nicht in jedem Einzelfall zutreffen
Was ist ein Modell und wodurch zeichnet es sich aus?
Ein Modell ist eine vereinfachte, verkürzende und abstrahierende (symbolische) Repräsentation eines Realitätsbereiches mit dem Ziel, die unter einer bestimmten Problemstellung relevanten Aspekte hervorzuheben und überschaubar zu machen.
Ein Modell zeichnet sich aus durch
►symbolische bzw. schematische Veranschaulichung von Sachverhalten, Beziehungen und Mechanismen
►Vereinfachung
►Bezug zur Theorie hat: aus ihr abgeleitet oder Vorläufer
►tendenziell weniger „endgültig“ als Theorien
Was versteht man unter einer Theorie?
Unter einer Theorie versteht man ein logisch konsistentes System von Konzepten, Definitionen und Aussagen (Annahmen, Gesetzesaussagen, Hypothesen) über einen Gegenstandsbereich. Theorien haben die Funktion, über die Spezifizierung der Beziehungen enthaltener Konzepte untereinander, Phänomene zu beschreiben, zu erklären und vorherzusagen.
Zusammenhang zwischen Empirie und Theorie: Induktion und Deduktion
►Theorien werden aus der Empirie abgeleitet, und
►ihre Gültigkeit wird an der Empirie überprüft
Induktion =
Schlussfolgerungen von konkreten Einzelfällen auf das Allgemeine
►aus systematisch erhobenen Daten wird auf mögliche allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten (Theorie) geschlossen
►Hypothesenerkundung/-generierung
Deduktion = Ableiten des Besonderen aus dem Allgemeinen
► aus allgemeinen Gesetzesannahmen (Theorie) werden Vorhersagen über einen spezifischen Fall gemacht (und anhand von diesem überprüft)
► Hypothesenprüfung
Was sind Anforderungen an gute Theorien
widerspruchsfrei;
empirisch überprüfbar;
neue Theorien müssen den alten überlegen sein (können Probleme besser erklären); haben sich bewährt
Klassische Testtheorie und Problem
Die klassische Testtheorie (KTT)
Ist an einem naturwissenschaftlichen Messmodell orientiert
Geht davon aus, dass das Testergebnis im Prinzip dem wahren
Ausprägungsgrad des untersuchten Merkmals entspricht.
Jeder Messwert ist aber von einer Fehlerkomponente überlagert
Problem: ermittelt werden soll der „wahre“ Wert – unmittelbar
sichtbar ist nur der Messwert, der Fehler enthält.
Definition von psychometrischen Tests
Ein Test ist ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale
Das Ziel eines psychometrischen Tests besteht darin, die
absolute oder relative Ausprägung einer Eigenschaft, einer
Fähigkeit oder eines Zustands bei einer oder mehreren
Personen zu messen (…) (Rost, 2004).
Psychometrische Tests sind
► nach einer Testtheorie entwickelt
► genügen genau definierten Gütekriterien
► sind normiert (Individualdiagnostik)
Definition der Verhältnisskala (Ratioskala)
Auf einer Verhältnisskala werden den Objekten eines empirischen Relativs Zahlenwerte so zugeordnet, dass die Zahlen im selben Verhältnis zueinander stehen wie die Merkmalsausprägungen der Objekte.
►Im Gegensatz zu der Intervallskala ist ein absoluter Nullpunkt definiert.
►Das Verhältnis zwischen je zwei Zahlen entspricht dem Verhältnis der Merkmalsausprägungen der jeweiligen Objekte.
►Aussagen möglich wie: „Merkmal x ist bei Person A doppelt so hoch
ausgeprägt wie bei Person B.“
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