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Außenaspekt allgemein und Unterpunkte (3)
...im Raum und Zeit beobachtbare Erscheinungen und Veränderungen
1a -> Unterschiedliche Bewegungsstrukturen (zyklische und azyklische Bewegung)
1b -> Unterschiedliche Bewegungsituationen (geschlossene und offene Fertigkeiten)
2 -> Bewegungstechniken; Funktionsanalyse (Göhner)
Körper in Bewegung: Ortsveränderung, Geschwindigkeit, Beschleunigung; Begriffe (3)
- Ortsrepräsentant: für eine genaue Ortsangabe braucht man einen punktförmigen Repräsentanten
- Ortskoordinaten: Die Ortskoordinaten werden durch den Abstand von Ortsrepräsentant und einem Referenzpunkt aus entlang vorgegebener Richtung gemessen
- Ortsdifferenzen: vektorielle Größen, die die zeitliche Änderung der Position eines Körpers beschreiben
Außenaspekt 2 -> Funktionsanalyse (Göhner) (6)
- Benenen von Teilaktionen (räumlich-zeitliche Ablaufformen)
- Funktionsbelegung von Teilaktionen
-Bewegung -> äußerlich sichtbare Produkte
- nicht das reale Geschehen (Subjektbezug), sondern "abstrakte, nicht reale Sollwerte" (Objektbezug)
- Untergliederung in funktionstragende Bestandteile (Hauptfunktions-; bzw. Hilfsfunktionsphasen)
- Analysiert wird der zu lehrende Stoff
motorisches Lernen -> Gerichtetheit
– Erfahrungsabhängige Veränderungen der Bewegungskoordination
– Leistung nimmt in der Regel zu; auch auf hohem Könnensniveau
– Kann nicht als Versuch-Irrtum Lernen verstanden werden (sondern nur als zielgerichtetes Lernen)
Anekdotische Evidenz für implizites Lernen
➢ Babys lernen Laufen und Artikulieren, ohne dass ihnen jemand explizit erklärt, wie das geht.
➢ Tiere können Bewegungen erlernen.
➢ SportlerInnen wissen oft nicht, wie sie eine Bewegung ausgeführt haben, sondern nur, dass es funktioniert hat.
motorisches Lernen -> Aufgabenbezug
– Bewegungen als Aufgabenlösungen; Zielen darauf ab, ein gewünschtes Endresultat herzustellen
– Fertigkeit einer Person drückt sich im Vermögen (Kompetenz) aus („motor capability“), die gestellten Anforderungen zu erfüllen.
Stufe 2: Reaktionsauswahl
Hick- Hyman Gesetz
die Reaktionszeit steigt immer konstant an in Bezug auf die Auswahlmöglichkeiten
cRT = a + b[log2(N)]
Log2 (N)
bestimmt die Informationsmenge (in bit), die notwendig ist, um die durch die Anzahl der Reaktionsalternativen N gegebene Unsicherheit bezüglich der geforderten Reaktion aufzulösen
1 bit = Informationsmege, die die bestehende Unsicherheit um die Hälfte reduziert
so beträgt die erforderliche Informationsmenge bei 8 Reaktionsalternativen 3 bit
cRT = a + b[log2(N)]
empirische Konstante b
Zeit, um die sich die Reaktionszeit bei einer Verdopplung der Anzahl der Reaktionsalternativen (= Zunahme der notwendigen Informationsmenge um 1 bit) erhöht
Maß für die Entscheidungsgeschwindigkeit, mit der die vorhandenen Reaktionsalternativen auf Basis von einem Bit an Information halbiert werden können
empirische Konstante a
Einfachreaktionszeit, wenn log2(N) = 0 --> N = 1
Maß für die allgemeine perzeptuo-motorische Geschwindigkeit
Motorisches Lernen...
... kann als erfahrungsabhängige Veränderung von relativ berdauernd gespeicherten Koordinationsmustern verstanden werden.
➢ Erwerb neuer Koordinationsmuster (Neulernen)
➢ Optimieren von Bewegungen
➢ Anpassen eines Musters an (neue) Situationsbedingungen
Initiale (kognitive) Lernphase
Ziel: Aufbau eines „Bewegungsplans“
(„getting the idea of the movement“; Gentile, 1972)
Teilprozesse:
➢ Visuelle Wahrnehmungsprozesse
➢ Aufmerksamkeitslenkung (auf relevante Merkmale)
➢ Bewegungsvorstellungen
➢ Verbalisierung (Rhythmisierung)
➢ Gedächtnisprozesse (überdauernde Speicherung)
motorische Kontrolle
Annahmen (4)
− das Zentralnervensystem ist letztlich das zuständige Organ für die Lösung von Bewegungsaufgaben
− ausgeprägtes Bewegungskönnen beruht auf einer besonderen Vernetzung des Nervensystems auf der Ebene des Gehirns
− Struktur und Funktion des Zentralnervensystems sollten bei der Erklärung von Kontrollprozessen berücksichtigt werden, gleichwohl neurophysiologische Gegebenheiten nicht eins zu eins abzubilden sind.
− sportliche Expertise wird mit dem ZNS in Verbindung „gedacht“. Zur Erklärung gekonnten Bewegungsverhaltens wird aber auf Metaphern einer (abstrakteren) Beschreibungsebene zurückgegriffen.
Automatisierung motorischer Fertigkeiten
(dritte Lernphase)
➢ Bewegung nicht mehr bewusstseinspflichtig, aber bewusstseinsfähig
➢ Reduktion der erforderlichen Aufmerksamkeit
➢ Bildung komplexerer Funktionseinheiten („chunks“)
➢ Abnahme extrinsischer und Zunahme intrinsischer Kontrollinformationen
➢ Verlagerung von „closed-loop“ zu „open-loop“-Kontrolle
➢ Verbesserung der Antizipation von Bewegungseffekten
➢ Bewegungsmuster werden schwerer zu modifizieren
motorisches Lernen -> Fluktuationen (Zufallseinflüsse bei einer Ausführung)
– Bewegungen sind nicht identisch wiederholbar
– Interpretationsproblematik bei Nichterreichen des gewünschten Ergebnisses (fehlerhafte Bewegung oder stochastische Einflüsse?)
– Einzelne Ausführungen können daher nur bedingt als Repräsentant für das „Vermögen“ zur Lösung einer Aufgabe heran gezogen werden
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