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Allgemeine Therapieprinzipien bei Stottern
(Sandrieser + Schneider)
1 Modelllernen,
2 Das Kind darf über das Verhalten der Therapeutin bestimmen hohes Störungsbewusstsein -> Druck auf jeden Fall vermeiden
3 Arbeit mit imitierendem „künstlichem“ Stottern vor der Arbeit am echten Symptom: zuerst Desensibilisierung und Abbau der Sek.symptome, dann Arbeit an echten Symptomen
4 Anschauliche und konkrete Vermittlung je nach kognitiven Voraussetzungen, beste Informationskanäle nutzen: taktil/auditiv/motorisch roter Faden und Transparenz
5 Berücksichtigung des individuellen Lerntempos weder Über- noch Unterforderung, stressfreie Atmosphäre, flexibel je nach Patient
6 immer nur 1 Problem,
7 Motivation (Spiel + Anlass),
8 Stundenablauf individuell,
9 im geschützten Raum üben,
10 Fehler sind ok,
11 Hilfestellung geben,
12 Chamäleon (Stottern situationsabhängig),
13 Ehrlichkeit und Transparenz
Kernsymptome Stottern
Laut- /Silbenwiederholungen
Dehnungen
Blockaden
Sekundärsymptome Stottern
Begleitsymptome oder Copingstrategien:
- Vorbeugestrategien: Starter, Aufschub (äh, also), Sprechweise ändern, Vermeiden
- Fluchtstrategien: Ankämpfen, erhöhter Kraftaufwand, Anstrengung, Mitbewegungen
- sek. psychische Reaktionen: Angst, Scham, kein Blickkontakt
- häufig bei Kindern: Mitbewegungen (z.B. Kopfschütteln), Vermeidung von Blickkontakt, Anspannung im Gesicht
Merkmale Stottern (pathologisch)
Bei mindestens 3% von 100 gesprochen Silben sind stottertypische Sprechunflüssigkeiten zu beobachten
Blockierungen Dehnungen von einer Sekunde oder länger Wiederholungen – Teile eines Wortes |
Begleitsymptome, Mitbewegungen Emotionale Beeinträchtigungen Störungsbewusstsein Soziales Rückzugsverhalten Sprachliches Vermeidungsverhalten |
Merkmale funktionelle Unflüssigkeiten (physiologisch)
ohne Anzeichen von Spannung oder Anstrengung und mit normalen Stimm- und Atemfluss
Spannungsarme Wiederholungen – meist ganze Wörter Stille Pausen vor oder während dem Sprechen (Satzplanung) Satzumstellungen oder Neuanfänge |
Keine Sekundärsymptome Kein Störungsbewusstsein |
Treten nur vorübergehend in der kindlichen Sprachentwicklung auf (3.-5. LJahr) – sollten nicht länger als sechs Monate andauern |
Ursachen des Stotterns
Neurophysiolog. Störung; Gehirn: Kommandozentrale, "kleine Boten kommen durcheinander, verstärkt bei Aufregung/Druck/Stress"
-> evt. Reizweiterleitung / Myelinscheiden betroffen
re-li Hemisphäre evt. unausgeglichen (Sprachentwicklung zunächst auf beiden Hirnhälften, dann schwerpunktmäßige Verlagerung auf li Hirnhälfte)
Kindgerecht, etwa so:
"In unserem Kopf gibt es kleine Boten, die tragen das Wort von einem Ort zum anderen, damit der Mensch das Wort aussprechen kann. Beim Stottern sind diese kleine Boten durcheinandergeraten, somit ist das Kommando nicht richtig angekommen."
Auslöser: multifaktoriell
Stottern ist keine psychische Störung, es gibt aber bestimmte (psychische) Auslöser, die Stottern beeinflussen/verstärken können
Warum ist Stottern wie ein Eisberg?
Teil an der Oberfläche viel kleiner
Stottern: hör- und sichtbare Anteile
nicht sichtbar: Gedanken, Gefühle: Hilflosigkeit, Wut, Angst, Scham -> Teufelskreis
Stottern Anamnese
Vorgeschichte und derzeitigen Situation
Stottersymptomatik, psychische Reaktionen, Risikofaktoren
Beziehungsaufbau, Auftragsklärung, Einbezug der Eltern, Mitarbeit
Sicherheit vermitteln, Transparenz, Schuldgefühl nehmen
Warum gibt es Fragebögen für Eltern und Erzieher?
Elternfragebögen: vor Erstkontakt, gezielte Diagnose
Einschätzung unterschiedlich, Erfassen der Wahrnehmung der Eltern
Stottern kontextabhängig -> daher auch Erzieherfragebögen
Spontansprachanalyse
Versch. Kontexte, da Stottern fluktuierend ist, Aufnahme von den Eltern in häusl. Umgebung; mit unbekannter Person telefonieren, Erstgespräch mit Kind in Anamnese
Nonverbale Ebene (Mitbewegungen, Blickkontakt ja/nein, Anstrengungen) sehr wichtig
Gesprächstechnik: Aufforderung […] über Bildergeschichten, Filme, Computerspiele oder emotional packende Erlebnisse wie Geburtstage oder Unfälle zu erzählen. ggf. zu einem hohen Sprechtempo antreiben oder häufig unterbrechen (S3-Leitlinie, 2016)
3 Durchgänge: 1 Kernsymptome 2 Begleitsymptome 3 Reaktion der Eltern/des Kindes
Stottermodifikation
einzelnes Stotterereignis wird bearbeitet, für Alltagsgespräche geeignet, Bearbeitung von psychischen Belastungen und Vermeideverhalten; Vorbereitung auf Rückfälle und Symptomschwankungen; bewusste Artikulation des Ziellautes mit Zeitlupensprechen, Anstrengungsreduktion, Pseudostottern; wichtig: gute Selbstwahrnehmung
Zeitlupensprechen – Prolongation (bei Vorahnung) – Pull-out (im Symptom)
Epidemiologie Stottern
1% der Weltbevölkerung (Kindesalter: 5%)
Männer : Frauen 5 : 1 (Kindesalter: 1 : 1)
Spontanheilungsrate im Kindesalter hoch, 60-80%
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