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Definition des Kulturbegriffs nach Hubertus Busche
Historische Dominanz des jeweiligen Kulturbegriffs: Auflistung nach Chronologie ihres Erscheinens
1) Kultur, die man betreibt: vervollkommnende Pflege der individuellen Naturanlagen; Prozesse von Veredelung und Kultivierung
2) Kultur, die man hat: gepflegter Zustand oder hoher Grad erworbener Vervollkommnung; Verfeinerung und Perfektionierung erworbener Fähigkeiten
3) Kultur, die man lebt: charakteristischer Traditionszusammenhang von Institutionen, Lebens- und Geistesformen, durch den sich Völker und Epochen voneinander unterscheiden; Sitten und Gewohnheiten verschiedener Völker
4) Kultur, die man schaffen, fördern und als (nationalen) Besitz verehren kann: höhere Welt der Werte und Werke in Kunst, Philosophie und Wissenschaft; gesellschaftliche Höherwertung von Kulturgütern gegenüber vermeintlich Banalem
Thesen der Medienkultur nach Lorenz Engell und Andreas Ziemann
Medien sind Lösungen, durch die die Welt auf ihre Probleme reagiert: Erfüllung kollektiver und gesellschaftlicher Funktionen, auch, wenn sie nicht immer definierbar sind
Medien informieren: permanente Verbreitung und Generierung von Nachrichten, Ansichten und Neuigkeiten; nicht selten generieren sie selbst den Bedarf nach diesen Informationen und definieren die Bedingungen dafür
Medien schaffen (neue) Wirklichkeiten: ständige Erfindung neuer Möglichkeiten für Operationen und Tätigkeiten der Medien; arbeiten dabei genauso an ihrer Unabhängigkeit von menschlicher Steuerung
Medien sind ubiquitär: ubiquitär = überall verbreitet; Allgegenwärtigkeit, kaum mehr gesellschaftlicher, kultureller oder individueller Bereich, der gänzlich „nicht-medial“ vermittelt wird; Frage: „Welche Effekte, Neben- oder Nachwirkungen hätte der Ausfall oder die Zerstörung von Medien für jeden Einzelnen oder die gegenwärtige Gesellschaft oder all unsere Umwelten?“
Medien sind wirkmächtige, autonome Akteure: keine Neutralität; Beeinflussung der Art und Weise, wie Dinge mitgeteilt oder übertragen werden; Verleihung von Macht; zunehmend autonom; Bildung immer mehr vom Menschen unabhängige Netzwerke
Medien tendieren zur Transparenz: Tendenz von Medien und ihrer Funktionsweisen für uns nicht wahrnehmbar zu sein oder sich erst dann bemerkbar zu machen, wenn etwas nicht mehr funktioniert
Medien sind opak: opak = undurchsichtig, geben ihre genaue Funktionsweise ihren Nutzern für gewöhnlich nicht preis
Medien sind Reflexions- und Affektionsinstanzen: affektiv = gefühlsbetont; werfen den Blick zurück, womit sie an der Herausbildung von Subjektivität und (Selbst)Reflexivität beteiligt sind; Teilhabe an affektiver Involvierung zwischen Individuen und Objekten, jeder reflexive Prozess und jede z.B. empathische Bezugnahme zwischen Menschen und Objekten Bedarf eines technischen oder natürlichen Mediums
Definition des Kulturbegriffs nach Klaus P. Hansen
Sortierung nach unterschiedlichen Bereichen der Beschreibung von Dingen oder Phänomenen
Kultur als kreative und künstlerische Arbeit: Kulturbetrieb; Bereiche, die der Hochkultur zugeordnet werden (z.B. Bilder, Museen)
Kultur als bestimmte Lebensart, als Kultiviertheit: Verhaltensweisen, die auf Zugehörigkeit zu bestimmter Gesellschaftsschicht verweisen; Gegensatz zwischen Zivilisation und Kultur (z.B. Zivilisation = Badewanne besitzen; Kultur = Badewanne benutzen)
Kultur als Resultat einer anbauenden und pflegerischen Tätigkeit: Nutzbarmachen von Natur zu bestimmten (auf den Menschen ausgerichteten) Zwecken
Was bedeutet medienpädagogische Arbeit?
Medien in ihrem Zusammenhang mit Kultur und Gesellschaft verstehen
differenziertes, kritisches Bewusstsein schaffen
Medienkritik ggf. im Kontext von pauschalisierten Äußerungen verorten und dementsprechend entschärfen können
"Medien-Werden" nach Joseph Vogel
1) Denaturierung der Sinne: Denaturierung = seiner eigentlichen Natur, seines eigentlichen Charakters berauben; durch Künstlichkeit des technischen Mediums wird Künstlichkeit des eigenen Körpers und Technizität der Sinne bewusst
2) Selbstreferenzialität des Mediums: selbstreferenziell = auf sich selbst bezogen; Position des Betrachters rückt in den Blick, da dieser den Ausschnitt bestimmt, der gesehen wird; Verleitung zum Abgleich mit der eigenen Wirklichkeit, die erst durch diesen Vergleich überhaupt beschreibbar wird
3) anästhetisches Feld: anästhetisch = den Schmerz ausschaltend, mit Unempfindlichkeit gegen bestimmte Reize, besonders gegen Schmerzen, verbunden; leitet Aufmerksamkeit darauf, dass es Bereiche gibt, die wir nicht direkt über den Sehsinn erfassen können, die aber dennoch vorhanden sind; durch Sichtbarkeit eines bestimmten Ausschnitts (bzw. dessen Ermöglichung durch ein Medium) gerät dessen nicht sichtbare Umgebung überhaupt erst in die Aufmerksamkeit
Was ist Strukturalismus? + Begründer
Unterscheidung von u.a. Tiefen- und Oberflächenstruktur von Phänomenen und das nicht nur bei sprachlichen Phänomenen
ursprünglich: sprachwissenschaftliche Disziplin, bei der (textliche) Struktur des Ganzen anhand der Beziehungen seiner Teile untereinander untersucht wird
Begründer: Ferdinand de Saussure
Was ist der enge Kulturbegriff?
nur Kunst ist Kultur
Definition des Kulturbegriffs nach Klaus P. Hansen (komplexere Version)
Sortierung in das, als was Kultur in verschiedenen Wissenschaftskontexten verstanden wird
verdinglichte Kultur:
Vorstellung der Kultur als etwas Gegenständliches
Gleichzeitigkeit von geistiger und materieller Materialität oder Gegenständlichkeit
Einzelidee wird greifbar, sobald sie zur kollektiven Idee wird
funktionalistische Kultur:
Erfüllungsgehilfin von natürlichen Dispositionen (Naturgesetze)
Mensch muss sich altruistisch verhalten, um sein Überleben zu sichern
Kulturkritik:
Kultur statt Natur
Kultur hat Potenzial negative Folgen nach sich zu ziehen
fürs Zusammenleben Vieler ist gewisses Maß an Triebverzicht notwendig, was einem einzelnen Individuum aber auch Schaden zufügen kann
semiotische Kulturbegriffe
Bedeutung der Zeichenhaftigkeit von Kultur und Betonung der Gemachtheit von Wirklichkeit (speziell der sozialen Wirklichkeit)
selbstgesponnenes Bedeutungsgewebe (Kultur ist nicht homogen, funktional oder unabhängig von Macht- und Ideologiestrukturen, sondern ein komplexes, ggf. widersprüchliches und unabgeschlossenes System aus Zeichen und Bedeutungen, das nicht gegeben, sondern vom Menschen selbst gemacht und stetig fortgesponnen wird)
Beziehung zwischen Bedeutungsträger und Bedeutung besitzt keinerlei Zwangsläufigkeit (Arbitrarität)
Inter-, Multi- und Transkulturalität
Konzepte, die traditionell ethnologisch, eher geschlossene Kulturbegriffe aufbrechen
Inter = Austausch zwischen Kulturen; Multi = Vielfalt der Kulturen (Inter und Multi sehen Kulturen als verhältnismäßig homogene Einzeleinheiten)
Trans = Durchlässigkeit und Heterogenität von Kultur
Zusammenhang von Vermittlung durch Medien und eigene Medienvermitteltheit nach der Strategiekommission „Medienkultur und Bildung“ der Gesellschaft für Medienwissenschaften (Dimensionen von Medien)
soziale Dimension von Medien: Sozialsysteme und ihre Ausdifferenzierungen sind immer medial codiert, aber der Umgang mit sozialen Prozessen setzt auch entsprechende Kompetenzen in der Decodierung dieser Systeme voraus; kompetente kultur- und medienpädagogische Praxis setzt Verständnis für Funktionsweise der spezifischen medialen Praktiken ihrer Zielgruppe voraus
historische Dimension von Medien: wechselseitige Bedingtheit der Geschichte von Kulturen und Gesellschaften und ihrer jeweiligen Medialität; Gesellschaft und Sozialität hängen stark mit jeweiliger medialer und technischer Entwicklung zusammen
Wissensdimension von Medien: Medien speichern und entwickeln Wissen, produzieren aber auch ganz eigene Wissenskultur
identitätskonstituierende Dimension von Medien: Beteiligung an der „Formatierung“ der Identitäten von Subjekten und Gesellschaften; gefühlte Identität ganzer Generationen, Milieus oder anderer Gruppierungen
ästhetische Dimension von Medien: Beeinflussung der Wirkung von Medien durch Aussehen, Klang sowie Verwendung und Kombination von Bildern, Worten, Farben und Formen, womit auch die Bildungsprozesse, die mit ihnen in Verbindung stehen, gerahmt werden; ästhetische Bildung vermittelt sich vor allem medial
normative Dimension von Medien: medienwissenschaftliches Konzept von Medienkulturen sollte nicht primär normativ, sondern normenvergleichend ausgerichtet sein; im Vorherein keine Bewertung medialer und kultureller Praktiken, Formate und Zusammenhänge, stattdessen: vergleichend orientiert; nicht mit der Frage "Ist das gut oder schlecht?" an die Arbeit gehen; normative Funktionen, die mit bestimmten Formaten und Praktiken in Verbindung stehen, erstmal identifizieren: sie mit dem Team herauszuarbeiten und dabei Konflikte und unterschiedliche Bewertungen zulassen
Woraus besteht das „magische Dreieck“ der Cultural Studies?
Kultur, Identität, Macht
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