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Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Entwicklung des Beamtentums: Preußen (6)
Bestellung derselben
§ 70: Es soll niemanden ein Amt aufgetragen werden, der sich dazu nicht hinlänglich qualificirt, und Proben seiner Geschicklichkeit abgelegt hat.
(wer entspr. Leistung nicht bringt, kann nicht berufen werden)
§ 71: Wem die Besetzung der verschiedenen Arten von Civilbedienungen zukomme; wer zu
dergleichen Bedienungen gelangen könne; und was für Vorbereitungen und Prüfungen dazu
vorhergehen müssen; ist nach Verschiedenheit der Fächer und Stufen solcher Bedienungen, durch
specielle Gesetze und Instructionen bestimmt. (wie heute auch mit Laufbahnbefähigung: höherer, mittlerer Dienst)
§ 84: Titel und Rang, welche mit einem Amte verbunden sind, werden, nebst den davon abhangenden
Vorrechten, schon durch die darüber ausgefertigte Bestallung verliehen. (Rechte und Pflichten wahrnehmen)
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Sektorenmodell und Verwaltung
Erster Sektor = Staat („öffentlich“)
- Parlamente, Regierungen, Verwaltungen
Zweiter Sektor = Markt („privat“) Konzerne, Unternehmen, Firmen, Private
Dritter Sektor = Nonprofit („hybrid“) Vereine, Verbände, Initiativen
-> zahlreiche Überschneidungen/ Unschärfen, z.B. private Wasserversorgung, trotzdem öffentliche Ausgaben
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Gewaltenteilung und Verwaltung
Das Grundgesetz geht von einer Dreiteilung der Staatsgewalt aus (vgl. z.B. Art. 1 Abs. 3 GG; Art. 20 Abs. 2 GG):
1. Legislative (Gesetzgebung) -> Bundestag und Bundesrat
2. Exekutive (vollziehende Gewalt) -> Verwaltung, Bundesregierung
3. Judikative (Rechtsprechung) -> alle Gerichte
-> Abgrenzung: die ÖV ist weder Legislative, noch Judikative
-> Eingrenzung: Sie ist vielmehr – so wie auch die Regierung(en) – Teil der die Gesetzgebung ausführenden bzw. vollziehenden Gewalt, gehört zur Exekutive
ABER: vielfältige Verschränkungen zwischen den Gewalten
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Gewaltenteilung und Verwaltung (2)
Abstrakt-generell kann die Verwaltung im engeren Sinn demnach verstanden werden als:
„Administrative, d.h. die im Rahmen gesetzten und gesprochenen Rechts von der Regierung (sog. Gubernative) beauftragte Veranstaltung zur Wahrnehmung der Angelegenheiten von Gemeinwesen durch Sachwalter.“
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Unterschied zwischen Gubernative und administrative Tätigkeiten
-> Die Gubernative ist die eigentliche Regierung (also Kanzler bzw. Präsident, Minister und noch Staatssekretäre
-> die Administrative ist die Verwaltung, also die ganzen Behörden, Ämter etc., die die getroffenen Entscheidungen umsetzen
Zusammen bilden Gubernative und Administrative die Exekutive
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
ESVG-Modell und Verwaltung
Seit 2010 müssen alle EU-Mitgliedstaaten das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung (ESVG) anwenden, um national und regional einheitlich Daten u.a. zum „Sektor Staat“ zu erheben:
-> Daten über Haushalte müssen preisgegeben werden (Schuldenstände)
1. Kernbereich Staat: Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden/ Gemeindeverbände, Sozialversicherungen
2. Erweiterter Bereich Staat: alle Erhebungseinheiten, an deren Haushalten die o.g. Primäreinheiten mit über 50% des Nennkapitals/ Stimmrechts beteiligt sind - z.B. über 50 % der Krankenhäuser gehört Land Berlin, wenn sie privatisiert werden würden
-> Öffentlich bestimmte Fonds, Einrichtungen und Unternehmen unabhängig von ihrer öffentlich-rechtlichen oder privaten Rechtsform (z.B. Hochschulen, Krankenhäuser, ÖPNV, Versorgungs-/Entsorgungsunternehmen)
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Fazit zu Punkt I. und II.
1. Die öffentliche Verwaltung ist Teil des Sektors „Staat“ und gehört hier zur vollziehenden Gewalt (Exekutive)
2. In Deutschland gehören zu ihr jedenfalls die Verwaltungen des Bundes, der Länder, der Gemeinden/Gemeindeverbände und der Sozialversicherung
3. Sie nimmt im Rahmen gesetzten (Legislative) und gesprochenen (Judikative) Rechts im Auftrag der Regierung (Gubernative) öffentliche Aufgaben wahr
4. Die öffentliche Verwaltung steht demnach in enger Verbindung zu den anderen Gewalten (Legislative, Judikative), insbesondere aber zur Regierung (Gubernative) als dem anderen Teil der Exekutive
5. Neben der Verwaltung im „Kernbereich Staat“ werden öffentliche Aufgaben im „erweiterten Bereich Staat“ aber auch noch durch andere öffentlich bestimmte Einrichtungen wahrgenommen
Komplexität: Verwaltungswissenschaftliche Forschung i.w.S. kann sich auf alle diese Untersuchungsgegenstände/ Verbindungen beziehen
Aber auch die auf die öffentliche Verwaltung im „Kernbereich Staat“ bezogene verwaltungswissenschaftliche Forschung i.e.S. ist mit einem hohen Grad an Komplexität konfrontiert
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Unterschiedliche Betrachtungsweisen der Verwaltung und die Vielfalt wissenschaftlicher Zugänge
Öffentliche Verwaltungen können aus sehr unterschiedlichen Perspektiven betrachtet/ untersucht werden, z.B.:
1. In globaler Perspektive
• in der zeitlichen Perspektive (vom 4. Jahrtausend bis heute…)
• In der räumlichen Perspektive (von Europa bis Asien…)
2. In national-subnationaler Perspektive
• Entwicklung der deutschen Verwaltung seit… (diachron)
• Bundes-/ Länder-/ Gemeindeverwaltungen in Deutschland (synchron)
3. In internationaler Perspektive
• Entwicklung der französischen Verwaltung seit… (diachron)
• Staats-/ Régions-/ Départements-/ Kommunalverwaltung in Frankreich (synchron)
4. In europäisch-vergleichender Perspektive
• EU-Verwaltungen (z.B. Europäische Kommission)…
• Deutsche Verwaltungen im EU-Mehrebensystem (welche?)…
• Deutsche und französische Verwaltungen im Vergleich (welche?)…
5. In organisatorisch-struktureller Perspektive
• Formelle und informelle Strukturen von Verwaltungen
• Innen- und Außenbeziehungen
• Verwaltungsaufgaben und -leistungen
• Verfahrensregeln („Soll“) und Verfahrensweisen („Ist“)
• Organisatorische, finanzielle und personelle Ressourcen
• Personal der Verwaltung (z.B. Rechtsstellung, Rekrutierung, Motivationsstruktur, MitarbeiterInnenführung)
• etc. …
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Wissenschaftliche Zugänge zur Verwaltung
Angesichts der Bedeutung der öffentlichen Verwaltung für Staat und Gesellschaft, der Komplexität des Phänomens und der Vielfalt unterschiedlicher Betrachtungsmöglichkeiten und -perspektiven ist es wenig erstaunlich, dass sich in- und außerhalb Deutschlands viele wissenschaftliche Fachdisziplinen mit je eigenen Erkenntnisinteressen mit diesem Untersuchungsgegenstand befassen.
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Wissenschaftliche Zugänge zur Verwaltung (2)
Wissenschaftsdisziplin und verwaltungsw. Bezug
Rechtswissenschaft
z.B. Rechtsbindung d. Verwaltung
VWL
z.B. öffentliche Finanzen/ Haushalte
BWL
z.B. Effizienz, öffentliche Unternehmen Politikwissenschaft
z.B. politische Steuerung d. Verwaltung
Soziologie
z.B. Organisation, Verhältnis Verwaltung u. Gesellschaft
Psychologie
z.B. Führung, Motivation
Geschichtswissenschaft
z.B. Verwaltungsgeschichte/ -entwicklung
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Fazit zu Punkt II. -> Verwaltungswissenschaften im Plural und Singular betrachten
1. Umstritten (jedenfalls in Deutschland):
Position 1: Die Verwaltungsforschung setzt sich vor allem aus den einzelnen fachwissenschaftlichen Zugängen (z.B. „politikwissenschaftliche Verwaltungsforschung“) zusammen. Daher sollte man von „Verwaltungswissenschaften“ (Plural) sprechen.
Position 2: Es gibt eine eigenständige „Wissenschaft von der Verwaltung“, die mehr ist als die einzelnen fachwissenschaftlichen Zugänge, welche durch sie in der Funktion einer „Integrationswissenschaft“ zusammengeführt und interdisziplinär verbunden werden. Sie ist eine eigene Wissenschaftsdisziplin und sollte daher als „Verwaltungswissenschaft“ (Singular) bezeichnet werden.
-> beide Ansichten richtig, man sollte nicht nur eine Seite betrachten (z.B. nur aus VWL - Sicht)
-> Multidisziplinarität wichtig -> ÖV in seiner Gesamtheit abschließend erfassen (Vielfältigkeit)
-> alle Fachdisziplinen, die sich mit Verwaltung befassen, sollten gegenseitig "geöffnet" sein, Vielfältigkeit sollte zusammengeführt werden
Modul 1: Verwaltungswisenschaft
Was wird heute von Führungs-/ Nachwuchskräften in der öffentlichen Verwaltung erwartet?
- digitale Kompetenz
- ethnische Kompetenz (was kann man tun, um Land am Laufen zu halten?)
- persönliche Kompetenz
- strategische Kompetenz (vorausschauend)
- soziale Kompetenz
- Führungskompetenz
- Personalentwicklungskompetenz
. Diversity Kompetenz
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