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Psychologische Grundlagen
6.5
Beschreiben Sie das SOK-Model
Selektion bedeutet eine wohlüberlegte Auswahl und Spezifizierung von Vorhaben aus den vorhandenen Lebensmöglichkeiten, die mit den vorhandenen Möglichkeiten noch zu verwirklichen sind. Optimierung bedeutet, die noch zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal einzusetzen und zu trainieren. Kompensation bedeutet, dass nicht mehr vorhandene Fähigkeiten durch andere Fähigkeiten oder Hilfsmittel kompensiert werden
Psychologische Grundlagen
6.6
In welche zwei Phasen unterteilt man das Alter, und wie unterscheiden sich diese beiden Phasen?
Das dritte Lebensalter (60–80 Jahre): Dies ist weitgehend als Fortsetzung des mittleren Lebensalters, die Verluste sind noch gering und gut zu kompensieren. Das vierte Lebensalter (ab 80 Jahren): Dieses Alter ist schwieriger zu bewältigen und von zahlreichen Verlusten geprägt. In diesem Alter werden die Grenzen der
Beeinflussbarkeit durch das Individuum deutlich sichtbar (vgl. Baltes, 1997)
Psychologische Grundlagen
6.7
Welche Wünsche äußerten die Hochaltrigen in der Generali Studie, und welche Konsequenzen sollte die Gesellschaft daraus ziehen?
Die fünf am häufigsten genannten Anliegen waren:
1.Freude und Erfüllung in einer emotional tieferen Begegnung mit anderen Menschen
2.Intensive Beschäftigung mit der Lebenssituation und Entwicklung nahestehender Menschen vor allem in der eigenen Familie, in nachfolgenden Generationen
3.Erfüllung im Engagement für andere Menschen
4.Bedürfnis, auch weiterhin gebraucht zu werden und geachtet zu sein vor allem von nachfolgenden Generationen
5.Sorge vor dem Verlust der Autonomie Alte Menschen möchten also an der Gesellschaft teilnehmen und gebraucht werden. Das sollte die Gesellschaft aufgreifen und umsetzen durch Integrationsangebote (ehrenamtliche Engagements in
Kommune, Verein oder in der Nachbarschaft).
Psychologische Grundlagen
Definition
1.2: Psychische Störung
Psychische Störungen sind ein Verhaltensmuster einer Person, das mit Leiden oder
Beeinträchtigungen in wichtigen Lebensbereichen einhergeht. Die Beeinträchtigungen können mit dem Risiko, zu sterben, mit Schmerzen und dem Verlust an Freiheit
einhergehen. Bei der betroffenen Person ist eine Funktionsstörung auf der Verhaltens-, der biologischen und/oder der psychischen Ebene zu beobachten. Normabweichendes Verhalten auf religiöser, sexueller oder politischer Ebene oder Konflikte anderer Art mit der Gesellschaft sind keine psychischen Störungen (vgl. Wittchen; Hoyer, 2011b, S.9).
Psychologische Grundlagen
1.1 Klassifikation psychischer Störungen
Zu den wichtigsten Aufgaben der klinischen Psychologie gehört es, Diagnosen zu stellen. Aufgrund einer gründlichen Diagnostik
lassen sich Krankheitsverläufe, Ursachen und Risikofaktoren sowie Behandlungsmöglichkeiten ableiten. Deshalb ist eine Diagnose unerlässlich. Darüber hinaus ist es wichtig,dass sich alle Forscher und Praktiker über eine Diagnose einig sind. Ein Austausch über die Behandlung einer Krankheit unter
Fachleuten, z.B. auf einem Kongress, ist nur sinnvo
ll möglich, wenn alle dasselbe unter
dem Krankheitsbild verstehen. Nur dann besteht eine einheitliche Nomenklatur (Benennungssystem). Deshalb bemühen sich seit Ja
hren weltweit Experten, einheitliche Klassifikationssysteme zur Beschreibung psychischer Störungen zu entwickeln, die die jeweiligen Krankheiten genau abbilden. Aus diesen Bemühungen sind zwei Handbücher
entstanden: Die von der Weltgesundheitsorg
anisation (WHO) herausgegebene „Internationale Klassifikation psychischer Störunge
n ICD-10 Kapitel V (F)“, in der deutschen Version von Dilling et
al. (2015), und das Klassifikationssystem der Amerikanischen
Psychiatrischen Vereinigung (APA), das „Diagnostische und Statistische Manual Psychischer Störungen DSM-5“, in der
deutschen Version von Falkai et
al. (2015). Die „5“ bedeutet, dass inzwischen die fünfte Fassung vo
rliegt. Die „10“ beim ICD steht ebenfalls für die Anzahl an bisher erfolgten Überarbe
itungen. Beide Manuale listen weitgehend vollständig alle psychischen Störungen au
f und beschreiben diese anhand von Symptomen. Beide Klassifikationssysteme sind so
angelegt, dass die Diagnose einer Störung anhand des Vorliegens bestimmter Symptomkomplexe (Syndrome) erfolgt. Der Begriff
Störung bezeichnet einen klinisch erkennbaren Komplex von Symptomen oder Verhaltensauffälligkeiten. Dabei werden Kriterien (z.B. Anzahl, Dauer und Schwere der Symptome) spezifiziert, die erfüllt sein müssen,
damit eine bestimmte Störung diagnostiziert werden kann
Psychologische Grundlagen
Definition
1.3: Symptom und Syndrom
Ein Symptom ist ein einzelnes Anzeichen einer Erkrankung. Symptome psychischer Erkrankungen können beispielsweise ein Gefühl (z.
B. Niedergeschlagenheit), ein
Verhalten (im Bett liegen bleiben), eine Wahrnehmung (z.
B. Stimmen hören, obwohl
niemand spricht) oder einen Gedanken (übertriebene Sorge oder Suizidgedanken)
betreffen.Ein Syndrom ist das gleichzeitige Vorliegen mehrerer Symptome. So sind z.B. depressive Verstimmung, Schlafstörungen,
Suizidgedanken und Konzentrationsprobleme allesamt Symptome des Syndroms einer Depression. Die depressive Verstimmung ist also ein Symptom, die Depression ist ein Syndrom
Psychologische Grundlagen
Klassifikation und Diagnostik psychologischer Störungen.
Zentrale Fragen der klinischen Psychologie sind:
Woran erkennt man eine psychische Störung und wie ordnet man sie ein (Beschreibung und Klassifikation)?
•Welche psychischen Störungen treten besonders häufig auf und welche Symptome
haben sie (Epidemiologie)?
•Wie ist die Störung entstanden (Ätiologie)?
•Wie hängen die verschiedenen Störungen zusammen?
•Hätte der psychischen Störung vorbeugt
werden können und, wenn ja, wie (Prävention)?
•Wie sieht eine Beratung oder Behandlung bei einer psychischen Störung aus (Psychotherapie und Beratung)?
Psychologische Grundlagen
Im Folgenden werden die psychischen Störungen des ICD-10 aufgelistet. Diese lassen
sich in zehn Hauptkategorien unterscheiden und sind in Kapitel V (F) des ICD-10 dargestellt (vgl. Dilling etal., 2015).
Tab. 1.1:
Psychische Störungen nach ICD-10
(vgl. Dilling etal., 2015)F0 organische, einschließlich
symptomatischer psychischer Störunge nErfasst werden psychische Störungen aufgrund
einer Schädigung oder Störung des Gehirns oder einer körperlichen Erkrankung.F1
psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
Psychische Störungen, die durch Opioide, Cannabis oder andere psychotrope Substanzen ver-
ursacht werden: akute Vergiftungen, schädlicher Gebrauch, Abhängigkeit
ssyndrom, Entzugssyndrom, psychotische Störung und sonstige Folgen.F2 Schizophrenie,schizotype
und wahnhafte Störungen
Alle psychotischen Störungen, die nicht organische Ursachen haben, zählen hierzu.
F3
affektive Störungen Hierzu zählen
alle Formen der Depression und
Manie.
F4
neurotische, Belastungs-
und somatoforme Störungen Hierzu gehören Zwangsstörungen, Angststörungen, Reaktionen auf schwere Belastungen, Anpassungsstörungen und somatoforme Störungen
(körperliche Störungen, die nicht auf körperliche Ursachen zurückgeführt werden können).
F5
Verhaltensauffälligkeiten
mit körperlichen Störungen
Hierzu zählen z. B. Essstörungen, nicht organisch bedingte Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen, Störungen im Wochenbett
Psychologische Grundlagen
Diese exemplarisch aufgelisteten Fragen sind zentrale Fragestellungen der Entwicklungspsychologie, denen wir in diesem Studienheft nachgehen wollen
Rays Geschichte wirft zahlreiche Fragen auf:
•Wodurch wird die Entwicklung von menschlichen Merkmalen, Fähigkeiten, Interessen und Verhalten ausgelöst?
•Welchen Anteil haben angeborene Eigenschaften, welchen Anteil hat der Einfluss der Umwelt an dem gezeigten Verhalten?
•Was brachte Ray dazu, die zielstrebige, hartnäckige Verfolgung seiner Musikerlaufbahn lebenslang beizubehalten, sich aber in anderen Verhaltensweisen grundlegend
zu verändern?
•Wie wirken sich zeitgeschichtliche und kulturelle Bedingungen – im Falle von Ray die Rassenzugehörigkeit und damit verbundene Armut, schlechte Bildung und Diskriminierung – auf das Wohlergehen eines
Menschen im Laufe seines Lebens aus?
Psychologische Grundlagen
Symptom und Syndrom
Sowohl inhaltlich als auch in der Zielsetzung überschneiden sich
beide Klassifikationssysteme weitgehend. Sie sind beide „atheoretisch“, weil sie keine Theorien bezüglich der
Ursachen von Störungen liefern, vielmehr sind sie rein deskriptiv, d.
h. beschreibend. Das DSM-Manual wird bevorzugt in der Forschung, das ICD-Manual eher in der Gesundheitsversorgung angewandt. Da Sozialarbeiter in ihrem Berufsalltag demzufolge
den ICD-Diagnosen begegnen werden, werden diese im vorliegenden Studienheft in den
Vordergrund gestellt. Werden jedoch Forschungsergebnisse berichtet, werden DSM-Kategorien dargestellt
Psychologische Grundlagen
Die klinische Psychologie befasst sich mit psychischen Störungen, ihren Erscheinungsbildern und ihrer Diagnose. Weiterhin intere
ssiert sie sich für die Entstehungsbedingungen psychischer Störungen und geht der Frage nach, wie eine Heilung erfolgen kann (vgl. Wittchen; Hoyer, 2011b, S.4)
Tipp
Psychologische Grundlagen
Definition
1.1: Klinische Psychologie
Die klinische Psychologie erforscht die Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen sowie körperliche Störungen, bei denen psychische Faktoren eine bedeutsame Rolle spielen. Zur klinischen
Psychologie gehört auch die Diagnostik der Störungen sowie die Entwicklung und Durchführung psychotherapeutischer Behandlungen. Außerdem entwickelt sie Programme zur Vorbeugung psychischer
Erkrankungen (Prävention) und zur Rehabilitation. Die klinische Psychologie untersucht die Verbreitung psychischer Erkran
kungen in der Bevölkerung (Epidemiologie) und untersucht und bewertet (evaluiert) das Ausmaß an Gesundheitsversorgung eines Staates (vgl. Baumann; Perrez, 2005, S.32).
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