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Globalisierung und Entwicklung?
Globalisierung der Komunikation, was dabei half, die Globalisierung voranzutreiben
internationale Arbeitsteilung in den einzelnen Schritten zur Produktion eines Gutes möglich, da Transportkosten immer weiter gesenkt werden konnten (die schrumpfende Welt) und Handelsbarrieren, wie z.B. Zölle abgeschafft wurden
-> internationale Schere zwischen arm und reich wird immer stärker
-> Hegemonie der Triade (USA, Ostasien und Westeuropa) macht sich besonders durch die Agglomeration von interantional bedeutsamen Flughäfen mit einer Größe von mehr als 10 Mio Fluggästen weltweit bemerkbar
-> Aber auch z.B. durch Digital Divide (globale Verbreitung von Internet Domains)
oder Produktion von Industriegütern (stark steigend in Ostasien)
Anti- globalisierungs- bewegung
Weltsozialforum
• Ursprung: Rebellion der zapatistas 1994 in Mexiko nach Gründung der NAFTA
-> Ursprung indigene Gruppe aus dem Süden mexikos, die stärkere Rechte für Indigene fordert
-> Bewaffneter Aufstand aufgrund der Befürchtung, dass industrielle Landwirtschaft durch das NAFTA Abkommen auch in eigene Gebiete vordringen könnte
• Politikverständnis einer emanzipatorischen Selbstorganisation; Forderung eines ‚kollektiven Netzwerks
-> Forderung nach einem globalen Netzwerk für alle Gruppen, die für ein anderes System, eine andere Wirtschaftsordnung kämpfen wollen
• Daraus entstanden: Peoples‘ Global Action (1998);
• Aufruf zu direkter Aktion und zivilem Ungehorsam, Unterstützung sozialer Bewegungen etc.
-> dreifache Unterdrückung‘ durch Kapitalismus, Rassismus und Sexismus
• Antiglobalisierungsbewegung bringt Gegenentwurf zum Weltwirtschaftsforum, zu Gipfeln der WTO und zu G8-Weltwirtschaftsgipfeln
• Offener Begegnungsraum für Austausch, demokratische Debatten und Organisierung/Koordinierung
gegen: Neoliberalismus, Weltherrschaft durch das Kapital, Imperialismus
für: planetarische Gesellschaft, gleichberechtigte Erfüllung der Bedürfnisse aller Menschen
• Erstes Treffen 2001 in Porto Alegre (Brasilien) unter dem Motto “Another world is possible” Pluralität und Diversität • Ab 2003 weltweit regionale, kontinentale, thematische Foren
Modernisierungstheorien
Politisch- ökonomischer Hintergrund
Bretton Woods Agreement (New Hampshire, USA), 1944
• Erfahrungen: Weltwirtschaftskrise 1929/30er, Nationalsozialismus, WK II
• Ziel: Neue internationale Wirtschaftsordnung ->Stabilität
Ergebnisse:
• Neue internationale Finanzinstitutionen:
• International Bank for Reconstruction and Development (IBRD): Wiederaufbau kriegszerstörter Staaten
->Weltbank
• Internationaler Währungsfond (IWF/IMF): befristete Kredite für verschuldete Staaten
• Währungsstabilität:
Bindung Dollar-Goldpreis und Dollar als globale Referenzwährung
• In Folge: UN Charta (´45), UNICEF (´46´), WHO (´48)
Neoliberalismus (Theorie)
• Basierend auf neoklassischer Wirtschaftstheorie von Adam Smith, Bezug auf Modernisierungstheorien
• Bedeutung des Individuums (Homo Oeconomicus, ‚Wirtschaftssubjekt‘)
• Tradition als Hindernis für Entwicklung
• Kapitalistische Unternehmer*innen als Motoren des Wirtschaftswachstums
• Grundannahmen:
• Marktkräfte bieten primäre Impulse für Wachstum, staatliche Eingriffe behindern diese Kräfte
• Größtmögliche Deregulierung von Märkten
• Fokus: kurzfristige Entwicklungsdynamiken
-> langfristige Entwicklung
• Interner Widerspruch Kapitalismus: (Über-)Akkumulation und Notwendigkeit neuer Investitionsmöglichkeiten
• hohe Stimmanteile von GB und USA in Weltbank und IWF: Neoliberalismus wird politische Orthodoxie
Fragmentierende Entwicklung Bsp. Global Cities
• Bedeutungs- und Machtzuwachs von Städten durch Bedeutungssteigerung des tertiären (und quartären) Sektors
• Regionale Differenzierung durchbricht in Teilen globale Differenzierung
-> Länder, die global als eher arm deklariert sind, können trotzdem global cities haben
-> Fragmentierung innrehalb von Regionen/ Städten
• Zunahme von Global Cities Zunahme städtischer Slums
• Scholz 2006: ‚Neue Peripherie‘/ ‚Neuer Süden‘
NGOs
• Nicht staatliche und nicht-marktwirtschaftliche Organisationen: autonom, gemeinnützig:
• Dienstleistungen (Schulungen von Menschen, um Dienstleistungen selbst durchführen zu können) oder
• Politische Interessensvertretung
-> Lokal/regional, national, international
• Zunahme von NGOs mit konsultativem Status im Economic and Social Council der UN
• 1950: 200
-> 2016: 4.862
• 2001 ca. 200.000 Grassroots- und Gemeindebasierte Organisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika
• (Bedeutungs-)Zunahme von NGOs, Gründe:
• Staatliche EZ wird von NGOs umgesetzt (lokale partizipative Ansätze, Expertise, Kosten)
• SAPs, Neoliberalisierung und Rückzug des Staates: Übernahme sozialpolitischer Aufgaben
• Spezifische Form gesellschaftlicher Politisierung
Kritik:
• Häufig lokal begrenzte Wirkungen, fehlende ganzheitliche Strategie
• Rechenschaftspflicht gegenüber Geldgeber*innen
• Neoliberale Eingliederung und Förderung des staatlichen Rückzugs (Bsp. Gesundheitssektor Kambodscha)
• Unterschied? ->Ermächtigende Wirkung kaum messbar
Wie wird Dominanz des Westen aufrechterhalten?
Macht-Netzwerk, über das bestimmte westliche Repräsentation der Welt zirkulieren
-> Wie nehmen wir ‚die Anderen’ war?
• Wie wird ‚ihnen’ suggeriert, sich selbst wahrzunehmen?
-> Westliche Wissensformen wurden universalisiert
• Marginalisierung anderer Formen des Verstehens und Ausdrückens („Aberglaube“, „Folklore“, „Mythologie“, „Dialekte“ ->Herabstufung)
Die Erfindung von „Entwicklung“
Antrittsrede Truman 1949
‘Point 4 Program’: Denkmuster der Aufklärung/Moderne?
- Verbesserung und wirtschaftliches Wachstum unterentwickelter Gebiete
- wir sollten Kapital in unterentwickelte Gebiete investieren
- durch Kooperationen zwischen Unternehmen, privates Kapital, Landwirtschaft und Arbeitspotential in diesen Ländern kann die dortige Industrie angekurbelt werden und der Lebensstandard steigt nach und nach
- Eine zunehmende Produktion ist der Schlüssel zu Wohlstand und Frieden
-> um das zu erreichen müssen neue wissenschaftliche und technische Mittel eingesetzt werden
• „unterentwickelte Nationen“ sollen ihre Lage erkennen und sich den USA für langfristige Unterstützung zuwenden
-> Neokolonialismus (Potter et al. 2008, S. 6)
• ‚Moderne‘ und Entwicklung: Transformation ‚traditioneller‘ Länder in moderne Nationalstaaten nach westlichem Vorbild
• ‚Universelle‘ Moderne ab 1945
• Modernisierungstheorien: Ursprünge zwischen 1945 und 1955
• Anwendung der Modernisierungstheorien:
Entwicklungspolitik eng mit (neo-)klassischen Wirtschaftstheorien verbunden Aber: Geprägt durch Keynesianismus (Bedeutung seit den 1930ern)
-> -> Keynesianismus: gesamtwirtschaftliche Nachfrage als entscheidende Größe für Produktion und Beschäftigung
• Zentrale politische Instrumente:
i. Wachstum der Spar- und Investitionsraten
ii. Investment akkumulierten Kapitals in Industrie + Modernisierung Landwirtschaft
iii. Bei Fehlen einer heimischen kapitalistischen Klasse: Staat übernimmt Rolle des Investors, Unternehmers, Managers
iv. Verstaatlichung von Unternehmen in strategischen Wirtschaftszweigen
v. Binnenorientierung der Produktion: gemeinsam mit Erhöhung der Löhne wächst der Binnenmarkt
vi. Regulierung des Marktes, Schutz und Subvention wichtiger Unternehmen
vii. Modernisierung der Produktionsstrukturen und des Staatsapparates
• Protektionistische Version: Importsubstituierende Industrialisierung
-> Problem von Exort von Primargütern und Import von Sekundargütern (z.B. Maschinen)
-> schlechte wirschaftliche Bilanz, da Sekundargüter wesentlich teurer
-> Ziel: Abkopplung und Selbsterzeugung
Radikale Weiterentwicklung des Strukturalismus Paul Baran (1957):
• ‚Rückständige Welt‘/ ‚Hinterland‘ im Interesse des Kapitalismus:
-> Kapitalismus (re)produziert "rückständige Welt", um diese auszubeuten
• Allianzen zwischen fortgeschrittenen Ökonomien und Eliten des Südens: Ungleiche Landverteilung, Plantagenwirtschaft, Kapitalakkumulation
-> Allianzen zur Aufrechterhaltung von Ausbeutung, im Interesse der reichen Menschen, die Land, Kapital, Produktionsmittel besitzen
das Konzept der ersten, zweiten und dritten Welt
Konzept genutzt und geprägt durch erste Welt zur Legitimation der globalen Hegemonie über Asien, Afrika und Lateinamerika
-> dritte Welt ist unterentwickelt (ökonomisch und sozial)
-> daher muss ökonomische Kontrolle der entwickelten ersten Welt obliegen.
Mechanismus durch welchen dritten Welt extern produziert wird, sich aber auch selbst gezwungenermaßen reproduziert
Andere Entwicklungsansätze werden marginalisiert oder ausgeschlossen
Kritik an Maßen/Indexen
Errechnung nach westlichen Standards (z.B.
Wirtschaftskraft, Bildung und Wissen)
• Kann politische Werte wie Machtstrukturen,
Unterdrückung und empowerment, Diskriminierung etc. nur schwer erfassen
• Versuch des Einbezugs von Machtaspekten,
Diskriminierung
um Ungleichheit zu erfassen neue Indizes:
Gini (Grad der ungleichheit der Einkommensverteilung nach dem häuslichen pro Kopf Einkommen (wo ist die Schere zwischen Arm und reich am höchsten), Inequality-adjusted HDI (IHDI), Gender
Development Index (GDI), Gender Inequality Index (GII)
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