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Definition Grabungsdokumentation
Die Grabungsdokumentation ist ein wesentlicher Bestandteil der Archäologie. Sie gewährleistet, dass alle während einer Ausgrabung gefundenen Objekte und Strukturen sorgfältig erfasst und analysiert werden.
Grabungsdokumentation - Was ist das?
Bei der Grabungsdokumentation handelt es sich um den Prozess der systematischen Aufzeichnung sämtlicher Informationen, die während einer archäologischen Ausgrabung gewonnen werden. Diese Dokumentation umfasst verschiedene Methoden und Techniken, um die Fundorte, Fundstücke und ihre räumlichen Beziehungen zu beschreiben und zu analysieren.
Typische Elemente der Grabungsdokumentation sind:
- Pläne und Karten des Grabungsfeldes
- Beschreibungen der Fundkontexte
- Fotos und Zeichnungen der Funde
- Protokolle und Berichte über die Ausgrabungen
- Analysen der gefundenen Objekte und Proben
Fundkontext: Dies bezieht sich auf die genaue Lage und Position eines Fundes innerhalb des Grabungsfeldes, einschließlich der Schicht oder Stratum, in dem er gefunden wurde.
Angenommen, bei einer Ausgrabung wird eine Keramikscherbe gefunden. Die Grabungsdokumentation würde festhalten:
- Den genauen Fundort innerhalb des Grabungsfeldes
- Die Tiefe und Schicht, in der die Scherbe gefunden wurde
- Fotos und Zeichnungen der Scherbe
- Notizen zur Beschaffenheit und möglichen Herkunft der Scherbe
Eine gute Dokumentation kann zukünftige Auswertungen wesentlich erleichtern und erlaubt es anderen Forschern, die Ergebnisse der Ausgrabung nachzuvollziehen.
Bedeutung der Grabungsdokumentation
Die Bedeutung der Grabungsdokumentation darf nicht unterschätzt werden. Ohne eine umfassende und sorgfältig erstellte Dokumentation können wertvolle Informationen über den Fundort und die Objekte verloren gehen.
Wichtige Gründe für eine gründliche Grabungsdokumentation sind:
- Erhalt von wissenschaftlichen Daten und Nachweisen
- Interpretation der Funde in einem räumlichen und zeitlichen Kontext
- Sicherung von Informationen für zukünftige Generationen
- Ermöglichung von Vergleichen mit anderen Fundorten
- Erstellung von Rekonstruktionen und Modellen
Ein Beispiel, das die Bedeutung der Grabungsdokumentation zeigt, ist der Fund von Pompeji. Durch die detaillierte Dokumentation der Fundorte, Gebäude und Objekte konnten Forscher wertvolle Erkenntnisse über das tägliche Leben im antiken Rom gewinnen. Ohne diese Dokumentation wäre viel Wissen über diese historische Stätte unwiederbringlich verloren gegangen.
Techniken der Grabungsdokumentation
Die Grabungsdokumentation ist ein zentraler Bestandteil jeder archäologischen Ausgrabung, der verschiedene Techniken zur detaillierten Erfassung und Analyse von Funden und Strukturen umfasst.
Grabungsdokumentation Zeichnung
Die Zeichnung ist eine der ältesten und trotzdem weiterhin wichtigen Techniken in der Grabungsdokumentation. Zeichnungen bieten eine präzise visuelle Darstellung der archäologischen Funde und ihrer Kontexte.
Typische Elemente der Zeichnungen umfassen:
- Grundrisse und Pläne
- Querschnitte von Strukturen
- Detailansichten einzelner Objekte
Ein Beispiel für eine Zeichnung in der Grabungsdokumentation könnte der Grundriss eines römischen Hauses sein, der die Anordnung der Räume und die Fundorte bestimmter Objekte innerhalb dieser Räume zeigt.
Mit Zeichnungen kann man komplexe Fundstrukturen einfach und verständlich darstellen.
technische Grabungsdokumentation
Die technische Grabungsdokumentation umfasst den Einsatz verschiedener Messinstrumente und Verfahren zur genauen Erfassung der räumlichen Daten einer Ausgrabung.
Zu den üblichen Techniken gehören:
- Tachymeter für präzise Entfernungs- und Höhenmessungen
- GPS-Geräte für die Bestimmung von Fundlagen
- Laser-Scanner für detaillierte 3D-Modelle
Ein bemerkenswertes Beispiel für den Einsatz von Laser-Scanning in der Archäologie ist die Dokumentation des Maya-Stadt Tikal in Guatemala. Der Laser-Scan hat es ermöglicht, versteckte Strukturen unter dichtem Dschungel zu erkennen und zu kartieren, was ohne diese Technologie nicht möglich gewesen wäre.
Technische Dokumentationstechniken ermöglichen es, Daten mit hoher Genauigkeit und Geschwindigkeit zu erfassen.
digitale Grabungsdokumentation
In der modernen Archäologie nimmt die digitale Grabungsdokumentation einen immer wichtigeren Platz ein. Digitale Technologien erleichtern die Erfassung, Speicherung und Analyse von Ausgrabungsdaten.
Wichtige Werkzeuge der digitalen Grabungsdokumentation sind:
- Datenbanken für die Speicherung und Verknüpfung von Informationen
- Geographische Informationssysteme (GIS) zur räumlichen Analyse
- Software für 3D-Modellierung und visualisierungen
Geographische Informationssysteme (GIS): Spezielle Computersoftware zur Erfassung, Speicherung, Analyse und Darstellung geographischer Daten.
Ein Beispiel für den Einsatz eines GIS in der Grabungsdokumentation ist die Kartierung von Fundstätten entlang einer historischen Handelsroute. Dabei werden alle Fundpunkte genau verortet und in Beziehung zueinander gesetzt.
Digitale Dokumentation erleichtert die Zusammenarbeit zwischen Archäologen weltweit durch den einfachen Austausch und die gemeinsame Nutzung von Daten.
Durchführung einer Grabungsdokumentation
Die Durchführung einer Grabungsdokumentation ist ein essenzieller Prozess in der Archäologie, bei dem alle während einer Ausgrabung gewonnenen Daten systematisch erfasst und archiviert werden. Um die Ergebnisse präzise und nutzbar zu machen, ist eine genaue Planung und Durchführung erforderlich.
Vorbereitung und Planung
Die Vorbereitung und Planung einer Grabungsdokumentation beginnt, bevor die eigentliche Ausgrabung stattfindet. Ein gut durchdachter Plan erleichtert die systematische Erfassung der Funde und spart Zeit und Ressourcen.
Zu den Vorbereitungen gehören:
- Bestimmung des Grabungsfeldes und seiner Grenzen
- Vorläufige Begehung und Kartierung des Grabungsgebiets
- Festlegung der Dokumentationstechniken und -methoden
- Schulung des Grabungsteams in den vorgesehenen Methoden
- Beschaffung der notwendigen Ausrüstung und Materialien
Ein Beispiel für die Vorbereitung ist die Begehung eines mutmaßlichen römischen Siedlungsgebiets. Hierbei werden Knotenpunkte markiert und erste Skizzen angefertigt, um eine effiziente Grabung und Dokumentation zu gewährleisten.
Ein tiefgehendes Beispiel ist die Vorbereitung der Harold-Kirchen-Grabung in England. Hier wurde ein detaillierter Plan erstellt, der alle zu erwartenden Strukturen, die Grabungsstrategie und die unterschiedlichen Dokumentationsmethoden umfasste. Dieser Plan erleichterte es, die gefundenen Artefakte und Strukturen präzise zu erfassen und zu interpretieren.
Schritte der Grabungsdokumentation
Die Schritte der Grabungsdokumentation umfassen verschiedene Phasen, die aufeinander aufbauen, um eine vollständige Erfassung aller relevanten Daten zu gewährleisten.
Typische Schritte sind:
- Erstellen eines Grabungsplans
- Digitale und manuelle Vermessung des Grabungsfeldes
- Fotografische Dokumentation der Fundstellen
- Zeichnungen und Skizzen der Objekte und Strukturen
- Beschriftung und Katalogisierung der Funde
- Erfassung von Kontextinformationen und Notizen
Kontextinformationen: Daten, die Auskunft über die Lage, die Umstände und die stratigraphische Position eines Fundes geben.
Die sorgfältige Beschriftung und Katalogisierung erleichtert die spätere Analyse und Archivierung der Funde.
Datenerfassung und -speicherung
Ein zentraler Aspekt der Grabungsdokumentation ist die Datenerfassung und -speicherung. Hierbei werden alle erfassten Informationen systematisch gespeichert, um eine spätere Auswertung zu ermöglichen.
Zu den Methoden der Datenerfassung gehören:
- Manuelle Notizen und Zeichnungen
- Elektronische Messgeräte
- Digitale Fotos und Videos
- 3D-Scanner und Modelle
- Nutzung von Datenbanksoftware
Ein Beispiel für die Datenspeicherung ist die Einrichtung einer Datenbank, in der alle Funde mit ihren Kontextinformationen gespeichert werden. Diese Datenbank ermöglicht eine einfache Suche und Analyse der Grabungsergebnisse.
Die Nutzung von Cloud-Diensten kann den Datenaustausch und die Zusammenarbeit mit anderen Forschern erleichtern.
Werkzeuge für die Grabungsdokumentation
In der Grabungsdokumentation ist der Einsatz geeigneter Werkzeuge entscheidend, um präzise und detaillierte Daten zu sammeln und auszuwerten. Diese Werkzeuge lassen sich grob in analoge und digitale Kategorien einteilen.
Analoge Werkzeuge
Analoge Werkzeuge sind traditionelle Hilfsmittel, die in der Archäologie seit vielen Jahren verwendet werden. Sie ermöglichen es, Funde physisch zu erfassen und zu dokumentieren.
Zentrale analoge Werkzeuge sind:
- Lineal und Maßband für genaue Messungen
- Zirkel für präzise Zeichnungen
- Pinsel und Kellen für die sorgfältige Freilegung von Funden
- Notizblock und Stift für das Festhalten von Beobachtungen und Messwerten
- Zeichenbrett für vor Ort erstellte Skizzen und Pläne
Ein Beispiel für die Anwendung analoger Werkzeuge wäre die detaillierte Zeichnung eines Fundes mit Lineal und Zirkel, um die genaue Form und Größe eines Objektes festzuhalten.
Die Verwendung von Notizblöcken und Stiften ermöglicht es, sofortige Beobachtungen und Gedanken schriftlich festzuhalten.
Digitale Werkzeuge
Digitale Werkzeuge gewinnen in der Archäologie immer mehr an Bedeutung. Sie erlauben eine effiziente und präzise Erfassung, Analyse und Speicherung von Daten.
Wichtige digitale Werkzeuge umfassen:
- GPS-Geräte zur genauen Bestimmung der Fundorte
- Tablets und Laptops für die elektronische Erfassung und Bearbeitung von Daten
- 3D-Scanner zur Erstellung von dreidimensionalen Modellen der Funde
- Drohnen für Luftaufnahmen und Kartierungen
- Datenbanksoftware für die strukturierte Speicherung und Verwaltung von Grabungsdaten
3D-Scanner: Geräte, die mittels Laser- oder Lichtsensoren dreidimensionale geometrische Daten eines Objektes erfassen und in digitale Modelle umwandeln.
Eine interessante Anwendung digitaler Werkzeuge war die Verwendung von Drohnen und 3D-Scannern bei den Ausgrabungen in der antiken Stadt Pompeji. Hier wurden hochauflösende Luftbilder und 3D-Modelle erstellt, die es ermöglichen, die Struktur und das Layout der Stadt im Detail zu analysieren und zu rekonstruieren.
Ein Beispiel für den Einsatz digitaler Werkzeuge ist die Nutzung eines GPS-Gerätes, um die genauen Koordinaten eines Fundes festzuhalten, was eine spätere präzise Verortung ermöglicht.
Digitale Werkzeuge erleichtern nicht nur die genaue Erfassung von Daten, sondern auch deren schnellen Austausch und Zusammenarbeit mit anderen Forschungsteams.
Grabungsdokumentation - Das Wichtigste
- Definition Grabungsdokumentation: Systematische Aufzeichnung aller Informationen während einer Ausgrabung, inklusive Fundorte, Fundstücke und deren räumlichen Beziehungen.
- Techniken der Grabungsdokumentation: Kombination analoger und digitaler Methoden wie Zeichnungen, technische Messungen mit GPS und Laser-Scannern, und digitale Datenbanken.
- digitale Grabungsdokumentation: Einsatz von Technologien zur Erfassung, Speicherung und Analyse von Ausgrabungsdaten, z.B. GIS und 3D-Modelle.
- technische Grabungsdokumentation: Nutzung von Messinstrumenten (Tachymeter, GPS, Laser-Scanner) zur Erfassung präziser räumlicher Daten.
- Durchführung einer Grabungsdokumentation: Systematische Erfassung und Archivierung aller während einer Ausgrabung gewonnenen Daten; erfordert genaue Planung und Durchführung.
- Grabungsdokumentation Zeichnung: Präzise visuelle Darstellung der archäologischen Funde und Kontexte durch Grundrisse, Querschnitte und Detailansichten.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Grabungsdokumentation
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