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Menschen sind soziale Wesen und leben deswegen in der Regel in mehr oder weniger großen Gesellschaften zusammen. Damit ein Zusammenleben überhaupt funktionieren kann, müssen Menschen in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren. Wie die Kommunikation zwischen Menschen abläuft und was für Schwierigkeiten es dabei geben kann, ist ein Untersuchungsgebiet der Psychologie.Menschen müssen miteinander kommunizieren, um in einer Gruppe zu überleben…
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Jetzt kostenlos anmeldenMenschen sind soziale Wesen und leben deswegen in der Regel in mehr oder weniger großen Gesellschaften zusammen. Damit ein Zusammenleben überhaupt funktionieren kann, müssen Menschen in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren. Wie die Kommunikation zwischen Menschen abläuft und was für Schwierigkeiten es dabei geben kann, ist ein Untersuchungsgebiet der Psychologie.
Menschen müssen miteinander kommunizieren, um in einer Gruppe zu überleben und es macht den meisten Menschen auch Freude, mit anderen zu sprechen. Die Freude an der Kommunikation ist evolutionär bedingt, weil sie eben dem Überleben dient. In der Psychologie lautet die Definition zum Begriff Kommunikation folgendermaßen:
Unter Kommunikation wird der Austausch von Informationen zwischen mindesten zwei Personen verstanden.
Bei der Kommunikation ist allerdings nicht nur die reine Information bedeutsam. Auch Motive, Emotionen und soziale Aspekte sind wichtige Komponenten der menschlichen Kommunikation. Unter Information kann man jeden Reiz verstehen, der aufgenommen wird. Daher kann eine Form der Information auch ein Lächeln oder eine Umarmung sein.
Ganz allgemein gehalten, kann man zwischen drei Arten der Kommunikation unterscheiden:
Die verbale Kommunikation ist das Sprechen selbst. D. h. wenn eine Person durch gesprochene Worte Informationen vermittelt, dann kommuniziert die Person verbal.
Die nonverbale und paraverbale Kommunikation können sowohl bewusst als auch unbewusst ablaufen. Wenn eine Person zum Beispiel lügt und dabei unbewusst nervös an ihren Händen herumspielt (nonverbale Kommunikation), dann kann sie sich dadurch verraten. Nutzen Lehrer*innen aber bewusst die Lautstärke ihrer Stimme, dann können sie die Botschaft damit unterstreichen. Die nonverbale und die paraverbale Kommunikation können die Wirkung einer Aussage also sehr stark beeinflussen.
Wenn Du mehr über die menschliche Kommunikation erfahren willst, dann klick Dich mal in die Erklärungen "Kommunikation" und "Kommunikationsarten" rein.
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Vorstellungen zum Thema menschliche Kommunikation entwickelt, die jeweils unterschiedliche Aspekte davon untersuchen. All diese Ideen und Vorstellungen werden unter dem Begriff Kommunikationstheorien zusammengefasst.
Die Begriffe Kommunikationstheorien und Kommunikationsmodelle können synonym verwendet werden und sind Sammelbegriffe für die verschiedenen Vorstellungen zur menschlichen Kommunikation. So unterschiedlich Kommunikationstheorien auch sein können, haben sie alle eine Gemeinsamkeit. Sie gehen alle davon aus, dass es einen Sender einer Information gibt und mindestens einen Empfänger, der die Information aufnimmt und verarbeitet. Sowohl der Sender als auch der Empfänger kann eine Person oder Gruppe aus mehreren Personen sein.
Das Ziel einer Kommunikationstheorie ist es immer, die menschliche Kommunikation zu erklären und begreiflich zu machen. Viele Kommunikationstheorien beschäftigen sich darüber hinaus auch mit möglichen Störungen, die bei der Kommunikation auftreten können.
In der psychologischen Fachliteratur lassen sich unzählige Kommunikationsmodelle finden. Drei relevante Modelle sind das Sender-Empfänger-Modell, das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun und das Kommunikationsmodell von Watzlawick.
Es gibt einige wenige Theorien und Vorstellungen zur menschlichen Kommunikation, die sich über die Zeit hinweg durchgesetzt haben. Diese Theorien werden heute als klassische Kommunikationsmodelle bezeichnet. Die drei wichtigen und bekannten Kommunikationsmodelle sind das Sender-Empfänger-Modell, das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun und das Kommunikationsmodell von Watzlawick. Natürlich gibt es noch mehr Modelle, diese drei dienen als Grundlage vieler kommunikationswissenschaftlicher Forschungen.
Das Sender-Empfänger-Modell ist das einfachste und grundlegendste Kommunikationsmodell. Es wurde von den Mathematikern Claude Shannon und Warren Weaver entwickelt. Daher ist dieses Modell auch bekannt als Shannon-Weaver-Modell. Das Modell geht davon aus, dass es bei jeder Kommunikation mindestens zwei Komponenten gibt. Auf der einen Seite steht der Sender und auf der anderen der Empfänger.
Der Sender hat Gedanken, Vorstellungen oder Ideen, die er dem Empfänger mitteilen möchte. Da das nicht durch Gedankenübertragung funktioniert, muss der Sender seine Nachricht erst durch Sprache, Schrift oder Ähnliches mitteilen. Dieser Vorgang wird codieren genannt. Damit der Empfänger die Nachricht verstehen kann, muss er den Code erst decodieren, also er muss verstehen, was der Sender ihm mitteilen will. Ist das gelungen, kann der Empfänger auf die Nachricht reagieren und wird somit selbst zum Sender.
Das folgende Beispiel macht den Ablauf des Sender-Empfänger-Modells deutlicher:
Jan will sich heute mit Lena treffen. Er geht zu seinem Vater und sagt: "Ich treffe mich heute nach der Schule mit Lena." Jan hat seinen Gedanken also in einen Satz umgewandelt (codiert), um seinem Vater eine Nachricht zu senden. Sein Vater nimmt die Botschaft auf und muss den Satz jetzt wieder in den Gedanken "Jan will sich heute noch mit Lena treffen." umwandeln (decodieren). Er reagiert darauf mit "Sei aber bitte zum Abendessen zu Hause." und wird somit selbst zum Sender.
Bei der Kommunikation kann es zu verschiedenen Störungen kommen, die dafür sorgen, dass die Botschaft nicht richtig beim Empfänger ankommt. Die häufigsten Störungen sind dabei:
Wenn eine oder mehrere dieser Störungen auftreten, dann kann das zu Missverständnissen führen. Deswegen ist es wichtig, dass der Empfänger den Sender gelegentlich fragt, ob er ihn auch richtig verstanden hat. So können Streit und Probleme oft schon verhindert werden.
Das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun ist etwas komplexer aufgebaut als das Sender-Empfänger-Modell. Sicherlich hast Du schon mal den Satz, "Du redest ja, wie Dir der Schnabel gewachsen ist" gehört. Schulz von Thun hätte über diese Aussage sicherlich geschmunzelt, denn in seinem Modell gibt es verschiedene Schnäbel und Ohren.
Der Grundgedanke des Kommunikationsmodells von Schulz von Thun ist, dass die Kommunikation immer aus vier verschiedenen Perspektiven betrachtet werden muss. Diese vier Perspektiven werden auch als vier Schnäbel (auf der Seite des Senders) und vier Ohren (auf der Seite des Empfängers) bezeichnet.
Eine Aussage enthält also immer vier Botschaften:
Entsprechend zu den vier Schnäbeln gibt es dann auch vier Ohren.
Das Beispiel macht die vier Perspektiven jeder Aussage deutlicher.
Clara und Alex sitzen zusammen im Auto und wollen in den Urlaub fahren. Da sie jetzt schon einige Zeit vom richtigen Weg abgekommen sind, sagt Clara zu Alex. "Wir haben uns verirrt." Dieser Satz beinhaltet vier Botschaften.
Sachinhalt: "Wir haben uns verirrt."
Selbstoffenbarung: "Ich bin genervt, weil ich ankommen will."
Beziehungsohr: "Ich bin genervt, weil du nicht einfach nach dem Weg fragst."
Appellohr: "Frag' jetzt jemanden nach dem Weg."
Alex kann die Aussage jetzt auf vier verschiedene Weisen aufnehmen.
Sachohr: "Wir haben uns verirrt."
Selbstoffenbarung: "Es macht mich wütend, dass du nie nach dem Weg fragst."
Beziehungsohr: "Du bist ein schlechter Navigator."
Appellohr: "Frag' jetzt jemanden nach dem Weg."
Das Besondere ist, dass nur der Sachinhalt eindeutig ist, während die anderen Kanäle immer der Interpretation unterworfen sind und daher Raum für Missverständnisse bieten.
In diesem Modell kommt es zu Kommunikationsproblemen, wenn sich die beiden Kommunikationspartner*innen auf verschiedene Aspekte konzentrieren. Wenn Du etwa einfach nur eine Sachinformation vermitteln willst und Dein Gegenüber die Aussage aber auf dem Beziehungsohr hört, kann es passieren, dass ihr aneinander vorbeiredet und euch deswegen nicht richtig versteht. Auch hier kann es helfen, nachzufragen, ob die Aussage richtig verstanden wurde. Alex könnte Clara zum Beispiel fragen, ob sie mit ihrer Aussage ausdrücken möchte, dass es die wütend macht, dass er nicht nach dem Weg gefragt hat.
Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun konnte bis heute nicht empirisch bestätigt werden. Dennoch wird es häufig genutzt, um die eigene Kommunikation kritisch zu hinterfragen.
Das Kommunikationsmodell von Watzlawick unterscheidet sich von den schon vorgestellten Modellen in der Hinsicht, dass die Kommunikation zirkulär betrachtet wird. Es ist also nicht nur die Botschaft des Senders für den Empfänger wichtig, sondern auch die Reaktion des Empfängers auf die Botschaft. Es entsteht also ein Kreislauf zwischen Sender und Empfänger, weil die Reaktion des Empfängers auf eine Nachricht auch immer gleich eine Nachricht für den Sender enthält.
Das Kommunikationsmodell nach Watzlawick besteht aus fünf Regeln, den sogenannten Axiomen.
In der Theorie von Paul Watzlawick kommt es zu Problemen bei der Kommunikation, wenn ein oder beide Gesprächspartner*innen diese fünf Axiome nicht beachten. Auch hier ist die beste Maßnahme, um Probleme zu vermeiden, sich immer wieder zu vergewissern, dass man sein Gegenüber richtig verstanden hat.
Die primäre Aufgabe von Kommunikationsmodellen ist es, die menschliche Kommunikation zu erklären und zu beschreiben, wie und warum es zu Störungen in der Kommunikation kommt. In der Praxis werden Kommunikationsmodelle deswegen vorwiegend genutzt, um Konflikte zu klären und Missverständnisse zu beseitigen.
Kommunikation spielt vor allem dann eine Rolle, wenn Menschen zusammen kommen und miteinander auskommen müssen. Deswegen werden Kommunikationsmodelle häufig im privaten und im beruflichen Bereich genutzt. So kann ein/eine Therapeut*in beispielsweise in der Paar- oder Familientherapie Kommunikationsmodelle nutzten, um den Beteiligten die verschiedenen Perspektiven zu verdeutlichen. Außerdem können die Modelle auch genutzt werden, um die eigene Kommunikation kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verbessern.
Im beruflichen Bereich können verschiedene Modelle eingesetzt werden, um die Kommunikation zwischen Kolleg*innen zu verbessern und um Konflikte zu vermeiden oder zu schlichten.
Da Kommunikation für zwischenmenschliche Beziehungen von enormer Bedeutung ist, kann es für manche Menschen problematisch sein, wenn sie Schwierigkeiten in bestimmten Bereichen der Kommunikation haben. Um dem entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Workshops, Coachings, Seminare und Übungen, die Menschen dabei helfen können, ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern. Dabei gibt es verschiedene Punkte, die in fast jedem dieser Angebote besprochen und geübt werden. Über vier davon erfährst Du jetzt mehr.
Wie bei allem anderen gilt auch bei der Kommunikation: Übung macht den Meister. Versuch am besten viel mit Menschen zu sprechen und in Kontakt zu kommen. Wenn ein wichtiges Gespräch ansteht, ist es auch nicht schlecht, das Gespräch vorab mit anderen Menschen zu üben. Diese können Dir dann Feedback geben und so die ein oder andere Unklarheit beseitigen.
Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun funktioniert über die Annahme, dass eine Aussage immer vier Perspektiven hat. Diese vier Perspektiven sind: der Sachinhalt, die Selbstoffenbarung, die Beziehungsaussage und der Appell. Wenn Sender und Empfänger sich nicht auf die gleiche Perspektive konzentrieren, kann es zu Missverständnissen kommen.
Kommunikationsmodelle sind verschiedene Theorien und Vorstellungen über die menschliche Kommunikation.
Es gibt viele verschiedene Kommunikationsmodelle. Zu den relevantesten zählen unter anderem das Sender-Empfänger-Modell, das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun und das Kommunikationsmodell von Watzlawick.
Die Grundlage aller Kommunikationsmodelle ist, dass es einen Sender gibt, der eine Nachricht vermitteln will und einen Empfänger, der die Nachricht verstehen soll.
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