StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Griechenland bestand zu Zeiten des antiken Athens aus mehreren Stadtstaaten. Athen war einer dieser Stadtstaaten. Du wirst in diesem Artikel erfahren, dass Athen zur machthabenden Metropole wurde und den Grundstein für die heutige Demokratie legte.
Der Artikel gehört zum Fach Geschichte und ergänzt das Thema Antike.
Athen war eine der ersten Metropolen in der westlichen Welt, aber wie kam es dazu?
Erwähnungen von Athen gehen bis in die Jungsteinzeit zurück. Interessant wird es aber erst als 3000 v. Chr. vereinzelte Menschen ein Fort bauten, um auf dem Hügel Attika Schutz zu suchen. Für einen längeren Zeitraum wird ein einfaches Leben geführt; Landwirtschaft und Viehhaltung sorgten für den Lebensunterhalt.
Vierhundert Jahre später haben die Mykener*innen die Vorherrschaft über den Hügel erlangt. Um diesen zu verteidigen, versetzten sie den Akropolis-Hügel mit bis zu vier Meter dicken Mauern. Um 1.600 v. Chr. wird im Inneren dieser Mauern ein Palast errichtet. Dies wird auf Grund lückenhafter Übermittlungen als Gründung Athens beschrieben.
Die Mykener*innen sind die erste große Zivilisation Griechenlands. Sie waren dafür bekannt massiv zu bauen.
Nach dem rätselhaften Untergang der Mykener*innen entfalteten sich die Siedlungen zu Dörfern und Städten. Es kam verstärkt dazu, dass mehrere Orte zusammenwuchsen. Dieser Prozess dauerte an die 600 Jahre.
Schlussendlich kam es aber dazu, dass sich die vielen kleinen Städte zu einer großen zusammenschlossen, einer sogenannten Polis mit allgemein gültigen Gesetzen und Bräuchen. Polis bedeutet Stadtstaat. Ein Stadtstaat ist ein Staat, der nur das Gebiet einer Stadt umfasst. Es kann sich hierbei um einen suveränen, also unabhängigen Staat handeln oder um einen Gliedstaat innerhalb eines Bundeslandes. Auch in Deutschland gibt es Stadtstaaten, wie z. B. Bremen, Berlin und Hamburg.
Um 800 v. Chr. hatte Athen seine Machtstellung in der damaligen Welt gefestigt. Der Stadtname ist eine Anspielung auf die Welt der Gött*innen. Der griechischen Mythologie zur Folge hatte Athen zwei Schutzgötter: Athene, die Göttin der Weisheit und Kriegskunst und Poseidon, den Gott des Meeres. Doch Athene setzte sich mittels eines Olivenbaumes durch und wurde alleinige Schutzgöttin der Stadt. Zu sehen ist dies in dem folgenden Gemälde.
Akropolis, der Burgberg, befand im Zentrum der aufkeimenden Stadt. Zu Ehren von Athene wurde dort ein Tempel errichtet. Nördlich davon befandet sich die Agora, ein Platz auf dem sich die Bürger versammelten und über die Angelegenheiten der Stadt sprachen. Geschäfte und Wohngebiete etablierten sich immer mehr am Fuße des Hügels. Auf der Akropolis lebte lediglich die Oberschicht. Schätzungen zur Folge lebten nur einige Tausend Menschen mit Sklav*innen innerhalb der Stadt.
Durch einen Aufschwung im Handel mit anderen Städten kamen die Bauern an bessere Werkzeuge und konnten ihre Erträge und Einnahmen steigern. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Gesellschaft Athens von der Landwirtschaft bestimmt. Die Stadt war von Aristokraten beherrscht, die Ländereien besaßen.
Der Wassermangel Athens wurde zu einem immer größeren Problem für die Bevölkerung, da letztere konstant wuchs. Die schon bestehenden Brunnen reichten nicht mehr aus. Ein großes Aquädukt brachte Wasser von weiter weg ins Innere der Stadt. Somit hatten die Athener*innen die Chance Wasser aus 15 bis 20 km Entfernung in die Stadt zu transportieren. Am Ende der Agora wurde ein Bauwerk errichtet mit kostenlosem Wasser.
Das antike Athen und dessen Politiker waren die Basis für unser heutiges Verständnis von Demokratie. Sie legten den Grundstein für Gerechtigkeit und Ordnung. In den folgenden vier Absätzen werden drei dieser Politiker und ihre Reformen näher beleuchtet, ebenso wie die Frage, ob das antike Athen überhaupt demokratisch war.
510 v. Chr. kam es dazu, dass immer mehr verschuldete Bauern in die Sklaverei getrieben wurden. Sie verlangten einen Regierungswechsel. Der Einfluss der Bauern war groß, da sie in der Überzahl waren. Nachdem die „Tyrann*innen“ bzw. Aristokrat*innen aus Athen vertrieben waren, wurde eine neue Form der Politik gefordert.
Solon, ein Politiker, beschloss Gesetze, um den sozialen Frieden wiederherzustellen. Verschuldete Bauern, die ihr Land verpfändet hatten, bekamen dieses zurück. Zudem wurde die Schuldknechtschaft abgeschafft und das Erbrecht eingeführt. Solon teilte die Athener*innen gemäß ihres Einkommens in bestimmte Klassen ein, dies brachte unterschiedliche Rechte mit sich. Fortan wurde nicht mehr nach der Herkunft, sondern dem Vermögen der Bürger*innen, entschieden wer welche Rechte hatte.
Weiterhin wurde ein Volksgericht eingeführt, welches aus allen Bevölkerungsgruppen bestand. Alle Bürger*innen besaßen das Klagerecht gegen Amtsträger.
Kleisthenes, ein Politiker, der ca. sechzig Jahre nach Solon lebte, legte großen Wert darauf den verschieden Bevölkerungsgruppen mehr Einfluss zu verschaffen. Dem Volk wurde zum ersten Mal ein Teil der Macht gegeben, indem die Gruppe der Wahlberechtigten vergrößert wurde. Zudem überarbeitete er die von Solon eingeführten Volksversammlungen und gründete den Rat der 500.
Die kleistthenischen Reformen verteilten die politische Macht auf drei Säulen: Die Ratsversammlung, die Volksgerichte und die Volksversammlung.
Die Ratsversammlung war der Senat. Jedes Jahr wurden 500 Bürger gewählt, die dann ein Jahr lang einen Sitz im Senat hatten. Ausgeschlossen waren Sklav*innen, Frauen und Nicht-Athener*innen. Die Ratsmitglieder trafen sich jeden Tag und beschlossen Gesetze, über die die Volksversammlung dann abstimmte.
Alle 10 Tage gab es eine Volksversammlung bei der über die Beschlüsse des Senats entschieden wurde. Die Gesetze und Vorschriften werden auf Holztafeln oder Papyrus festgehalten und in einem Archiv gelagert.
Vor Gericht wurden alle Bürger*innen gleich behandelt. Die Geschworenen wurden ausgelost und sollten am Ende der Anhörung über die Schuld oder Unschuld der angeklagten Person entscheiden.
Perikles führte die sogenannten Diäten ein. Er nutzte den Reichtum den Athen erlangt hatte, um Personen, die Ämter verwalteten oder für Volksversammlungen in die Stadt reisten, zu entschädigen. Das stellte sicher, dass sich auch ärmere Menschen am politischen Geschehen beteiligen konnten. Die Diäten sind zwar nur eine Erweiterung Kleisthens, aber sie sorgten dafür, dass kein wahlberechtigter Bürger durch seinen sozialen Status ausgeschlossen wurde und sein Amt o.ä. auszuführen.
Viele der Ämter wurden verlost, damit alle Bürger Zugang zu ihnen hatten. Das änderte aber nichts an ihrem Vermögen. Sie hatten sich und eine Familie zu versorgen und umsonst hätten sie ihr Amt vermutlich nicht ausgeübt.
Bestimmt sind dir einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Athens Demokratie und unserer Demokratie aufgefallen.
Ein wichtiger Unterschied ist das Verlosen von Ämtern und Richterposten. So konnte jeder Bürger an ein Amt gelangen. Nur sehr wenige und hochrangige Beamtenposten waren davon ausgeschlossen. Es gab den Grundsatz, dass jeder über jeden urteilen dürfe. Dies ist heutzutage nicht mehr zulässig. Heute wird mehr Wert darauf gelegt, dass qualifizierte bzw. ausgebildete Menschen diese Posten bekleiden.
Die Athener*innen führten das sogenannte Scherbengericht ein. Einmal im Jahr trafen sich alle Bürger*innen Athens. Alle Anwesenden bekamen eine Tonscherbe auf der sie einen Namen von einer Person notieren sollten, die ihrer Meinung nach unbedingt ins Exil geschickt werden solle. Die Person mit den meisten Stimmen wurde verbannt.
Das Scherbengericht diente dazu Person loszuwerden, die einen zu großen Einfluss gewonnen hatten. So wurde die Gefahr einer Alleinherrschaft dieser Person ausgemerzt. Auch dies überdauerte nicht.
Auch die Tatsache, dass nur männliche Bürger Ämter verwalten durften und politische Teilhabe genossen, hat sich geändert. Zumal die stimmberechtigten Bürger lediglich 10-30% der Bevölkerung ausmachten. Somit waren 70-90% der Bürger*innen ausgeschlossen.
Die genannten Punkte sind für heutige Verständnisse der Demokratie völlig undemokratisch, aber dennoch ein Teil der Geburt der Demokratie.
Um 500 v. Chr. steht Athen dem Persischen Reich gegenüber, einem mächtigen Feind. Der Stadtstaat zieht in den Krieg und bringt den Griechen in der Schlacht bei Marathon den Sieg ein. Aus Angst, dass dieser Sieg nicht lange andauert, entsteht das Bedürfnis nach mehr Macht und Schutz. Athen musste eine Seemacht werden.
Schnell wurde eine Flotte errichtet. Die Halbinsel Piräus wurde Heimat von Athens wachsender Flotte. Dieser Standort war weit genug weg, um Athen und seine Bürger*innen nicht zu gefährden, aber auch nah genug dran, um die Stadt schnell zu verteidigen.
Das Glück hielt an als die Athener 484 v. Chr. auf eine Silberader stießen und somit eine Flotte von 200 Schiffen finanzieren konnten.
Im folgenden Bild siehst du Athens Erweiterung durch die Hafenstadt Piräus.
Abb3: Piräus und AthenQuelle: slideshare.net
Piräus wurde in unterschiedliche Bereiche geteilt. Zentrum war der Militärhafen. Westlich des Militärhafens war der internationale Markt mit überdachten Bereichen, die als Handelsplätze und Lagerhallen dienten. Dazu kamen Getreidesilos, die importiertes Getreide lagerten und so etwas wie eine Börse, die als Treffpunkt für Kaufläute diente. Zudem wurde noch ein Wohnbezirk errichtet. Dessen rechtwinkliges Muster setzte sich in zahlreichen Poleis durch.
Die Kriegsschiffe der Athener hatten Rammspornen am Bug, die mit Metallplatten verstärkt waren, um ihre Feinde zum kentern zu bringen. Und als die Perser*innen zurückkamen, wurden sie von der kleineren attischen Flotte in eine Meerenge gelockt und vernichtet. Das hatte zur Folge, dass Athen die führenden Polis im antiken Griechenland wurde.
Durch den florierenden Handel in Piräus hatte Athens Währung bald die Vorherrschaft im Mittelmeerraum. Die Einnahmen aus Piräus und den Silberminen machten 65% des Staatsbudgets aus.
Der zuvor erwähnte Perikles brachte den attischen Seebund (200 verbündete Städte mit Athen) dazu die Bundeskasse nach Athen zu verlagern. Das neu gewonnene Geld wurde für den Bau des Pantheons verwendet. Der Tempel wurde zu Ehren der Stadt und der dazugehörigen Schutzgöttin gebaut.
Das Geld aus der Bundeskasse wurde fortan im Pantheon aufbewahrt. Jedes Jahr zahlten die 200 Städte des attischen Bundes einen Tribut, welcher die Verteidigungsrücklagen Athens bildete. Das Geld wurde aber auch für interne Angelegenheiten verwendet (die zuvor erwähnten Diäten). Zum Beispiel mussten Magistrate, Ratsmitglieder und Geschworene bezahlt werden.
450 v. Chr. bestand Athen noch aus ca. 140 Dörfern und kleinen Städten, welche von großer Wichtigkeit waren und zur berühmten Stärke der attischen Armee beitrugen. 400.000 Menschen lebten auf der 260.00 Quadratmeter großen Fläche.
Die Gesellschaft Athens war in zwei Lager geteilt: die Bürger und die Nicht-Bürger*innen welche in der Überzahl waren. Ein Viertel der Bevölkerung bestand damals aus Frauen, doch diese waren Menschen zweiter Klasse. Sie haben sich um den Haushalt und die Kindererziehung gekümmert. Dazu kamen 40.000 Fremde, die in der Stadt lebten, aber kaum Rechte hatten. Die meisten waren Händler*innen oder Handwerker. Außerdem lebten ca. 120.000 Sklav*innen in Athen. Sie hatten gar keine Rechte.
Die verschiedenen Poleis, Mehrzahl von Polis, hatten untereinander oft Machtkämpfe, Bündnisse und Kriege. Obwohl sie suveräne Stadtstaaten waren, waren die Griechen ein Volk. Sie teilten eine Sprache, eine Schrift, dieselbe Mythologie und nahmen gemeinsam an Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen statt.
Eigentlich waren die Griechen Hellenen. So haben sie sich selbst bezeichnet. Der Begriff Griechisch stammt aus dem Römischen.
Erwähnung von Athen gehen bis in die Jungsteinzeit zurück, genaueres liegt aber erst seit 1.600 v. Chr. vor. 338 v. Chr. verlor Athen seine Unabhängigkeit an Makedonien. Später wurde Athen faktisch wieder eine freie Stadt, hatte aber an Autonomie und Souveränität verloren.
450 v. Chr. lebten 400.000 Menschen auf der 260.00 Quadratmeter großen Fläche.
Viele Aspekte, wie das Scherbengericht, sind nach heutigen Maßstäben undemokratisch, allerdings war es der Beginn der Demokratie.
Die Ratsversammlung (der Senat), die Volksgerichte und die Volksversammlungen).
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.