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Als Ethnic Diversity (deutsch: "ethnische Diversität") bezeichnet man die Situation, in der innerhalb eines bestimmten Raumes, also z. B. im Vereinigten Königreich, zahlreiche Kulturen von verschiedenen Ethnien ausgelebt werden. Als Ethnie beschreibt man eine Gruppe von Menschen, die durch eine gemeinsame Kultur miteinander verbunden sind.
In den USA hingegen führte die Ethnic Diversity zur Bildung der Nationalkultur der USA. Was es genau damit auf sich hat, erfährst du in dem Beitrag Melting Pot/Salad Bowl.
Die Ethnic Diversity im Vereinigten Königreich ist über die Jahre extrem gewachsen. Welche historischen Ereignisse in Großbritannien zur Migration zahlreicher Einwanderer*innen beitrugen und welche kulturellen Gruppen sich im Vereinigten Königreich etabliert haben, erfährst du hier.
Das Vereinigte Königreich wurde vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 zum Ziel vieler Einwanderer*innen, da viele Arbeitskräfte gebraucht wurden und diese mit Arbeiter*innen aus dem Ausland aufgestockt wurden. Während des Zweiten Weltkriegs waren viele Städte im United Kingdom zerstört worden und zahlreiche Menschen starben, sodass externe Helfer*innen aus anderen Ländern für den Wiederaufbau gebraucht wurden.
Doch aus welchen Ländern stammten die Arbeitskräfte? Sie kamen vor allem aus den ehemaligen Kolonien des UK: Dadurch, dass die ehemaligen Kolonien ein Teil des British Empire waren und somit meist auch zum Commonwealth gehörten bzw. gehören, hatte die dort geborene Bevölkerung auch die britische Staatsangehörigkeit. Bis 1962 konnten Personen mit britischer Staatsangehörigkeit ganz einfach und ohne Antrag auf Arbeitsgenehmigung in das Vereinigte Königreich einreisen und dort arbeiten – auch wenn sie eigentlich in einem anderen Land geboren waren. Viele Einwander*innen kamen damals aus:
Das Commonwealth of Nations ist ein Staatenbund, der aus damaligen Mitgliedern des British Empire besteht. Dazu gehörten vor allem die ehemaligen Kolonien des Vereinigten Königreichs.
Aufgrund der immer weiter steigenden Zahlen an Einwanderungen, vor allem aus den Commonwealth-Ländern, erließ das Vereinigte Königreich immer wieder Gesetze, die die Zuwanderung von Migrant*innen eindämmen sollte. Dazu gehört unter anderem das 2002 eingeführte Punktesystem. Mit diesem System wurden Bewerber*innen aus Drittstaaten, die eine Aufenthaltsgenehmigung im Vereinigten Königreich haben wollten, nach ihrer Qualifizierung oder nach dem Bedarf an Arbeitskräften bewertet. Davon hing dann schließlich ab, ob man einwandern durfte.
Als Drittstaat bezeichnete das Vereinigte Königreich die Länder, die nicht zu der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft gehörten. Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft war von 1957 bis 1993 ein Vorgänger der heutigen Europäischen Union und ermöglichte bis in die 90er-Jahre die Einwanderung zahlreicher Osteuropäer*innen, wie Polen*innen, in das Vereinigte Königreich.
Vor allem während der "ersten großen Einwanderungswelle" nach dem Zweiten Weltkrieg etablierten sich in vielen Städten des UK kulturelle Viertel, in denen vorwiegend Einwanderer*innen aus einer Nation lebten. So konnten sie ihre eigenen Traditionen und Kultur weiter ausleben.
Das bedeutete gleichzeitig aber auch, dass sich viele Einwanderer*innen von der britischen Kultur distanzierten und viele sich nicht an ihre neue Heimat anpassten. Die Immigrant*innen blieben lieber unter sich und hatten eher seltener Kontakt zu anderen ethnic groups.
Chinatown in London Quelle: pixabay.com
Es gibt in London zum Beispiel ein Viertel, das auch Chinatown genannt wird. Seit den 1970ern haben sich in der Gegend um die Shaftesbury Avenue viele immigrierte Chines*innen niedergelassen und leben dort ihre Traditionen und Kultur aus. Es gibt dort beispielsweise zahlreiche chinesische Restaurants.
Rund 90% der in das UK eingereisten Immigrant*innen begaben sich nach England und ließen sich vor allem in englischen Städte nieder, sodass England die meisten kulturellen Viertel besitzt. Zu den beliebtesten Zielen der Migrant*innen gehörten die folgenden Städte Englands:
Neben Chinatown gibt es im Vereinigten Königreich, vor allem in London, zahlreiche andere kulturelle Viertel, in denen sich Immigrant*innen einer Nation niedergelassen haben und ihre Kultur in die neue Heimat mitbrachten:
Die Industrialisierung bezeichnet die Zeit in Europa und Nordamerika, in der dank vieler neuer Erfindungen, die Produktion und der Transport von bspw. Waffen vereinfacht wurden. Immer mehr Leute kehrten der Landwirtschaft den Rücken, um in Städten in Fabriken arbeiten zu können. Der Beitrag Industrialisierung England versorgt dich mit allen nötigen Informationen, die du brauchst.
Die meisten Einwanderer*innen, die heute im Vereinigten Königreich leben, stammen aus folgenden Herkunftsländern:
Der Beitrag Bevölkerung Großbritannien versorgt dich mit noch mehr spannenden Facts. Also klick dich rein und werde smarter!
Laut einer 2011 erhobenen staatlichen Statistik, die alle zehn Jahre durchgeführt wird, über die Bevölkerung des Vereinigten Königreichs wurden rund 7,5 Millionen, also 13% der Bevölkerung, im Ausland geboren. Allerdings wird in dieser Statistik nicht nach Nationalitäten, also zum Beispiel Polen und Polinnen oder Inder*innen unterschieden, sondern nach sogenannten Ethnic Diversity Groups (deutsch: "Gruppen der ethnischen Diversität"). Folgende ethnic groups wurden berücksichtigt:
Die Sinti sind eine Minderheit, die sich vor allem in West- und Mitteleuropa niedergelassen haben, wohingegen die Roma als Minderheit in Ost- und Südeuropa zu finden sind.
Wie diese ethnic groups im Vereinigten Königreich vertreten sind, siehst du in der folgenden Tabelle.
Ethnic Group | Bevölkerung (2011) | Anteil an der Bevölkerung in % |
Weiße | 55,1 Millionen | 87,2 % |
Asiat*innen bzw. asiatisch-britisch | 4,4 Millionen | 7,0 % |
Schwarze – afrikanischer, karibischer, schwarz-britischer Hintergrund | 1,9 Millionen | 3,0 % |
Angehörige mehrerer ethnic groups | 1,25 Millionen | 2,0 % |
sonstige ethnic groups, z. B. Menschen aus dem arabischen Raum | 600.000 | 0,9 % |
Insgesamt: | 63,2 Millionen | 100 % |
Wie du siehst, machen die Weißen den größten Anteil der gesamten UK-Bevölkerung aus. Die Asiaten*innen stellen die zweitgrößte ethnic group im Vereinigten Königreich dar.
Wie du der Tabelle außerdem entnehmen kannst, ist das Vereinigte Königreich die Heimat von zahlreichen ethnischen Minderheiten. Also von ethnic groups, die nicht die deutliche Mehrheit der Bevölkerung darstellen. Als Minderheit bezeichnet man inoffiziell im United Kingdom jede ethnic group außer den Britisch-Weißen Einwohner*innen.
Die britische Regierung allerdings erkennt staatlich nur die Schotten*innen, die Waliser*innen, die Iren*innen und die Cornish people als offizielle ethnische Minderheiten an. Cornish people ist eine ethnic group aus Cornwall, einem Ort im Südwesten Englands.
Tower Bridge London Quelle: pixabay.com
London ist über die Jahrzehnte hinweg weltweit eine der Städte mit den meisten ethnic groups und der vielfältigsten Kultur geworden. Während der 2011 erstellten Statistik stellte man auch fest, dass London die Stadt im Vereinigten Königreich ist, die die meisten Einwohner*innen hat, die im Ausland geboren wurden. Das waren 2011 rund drei Millionen Bewohner*innen Londons, die einen Anteil von rund 37 % von der gesamten Einwohnerzahl Londons ausmachen.
London hatte im Jahre 2011 rund 8,2 Millionen Einwohner*innen, wovon jedoch bloß 45 % weiße Brit*innen waren, also nicht mal die Hälfte.
Du hast ja bereits einige kulturelle Viertel in London kennengelernt – Chinatown und das East End sind wohl die bekanntesten und größten Touristenmagneten. Aber auch in anderen Stadtteilen der englischen Hauptstadt haben sich vor allem Immigrant*innen einer Nation niedergelassen:
Eine ethnische Minderheit in dem UK ist inoffiziell jede ethnische Gruppe, abgesehen von den Britisch-Weißen. Staatlich anerkannte ethnische Minderheiten sind die Iren*innen, die Schotten*innen, die Waliser*innen und die Cornish people.
Die ethnische Vielfalt im Vereinigten Königreich ist immens. Rund 13 % der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs haben einen Migrationshintergrund bzw. gehören einer ethnischen Minderheit an.
Das UK ist ethisch so vielfältig, da vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 das UK viele Arbeitskräfte benötigte und dementsprechend zahlreiche Einwanderer*innen ins Land holten. Folglich wurde das UK ein attraktives Einwanderungsziel für zahlreiche Menschen, die vor allem aus den Commonwealth-Ländern stammten.
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