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Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Wissen um die Herkunft des Begriffs Lebenswelt und verwandter Begriffe
(Lebenswelt, Lebensform, Lebensführung, Lebensraum, Lebensstil)
> Lebenswelt: Husserl, Schütz
> Lebensform: Schütz, Wittgenstein
> Lebensführung: Weber
> Lebensraum: Lewin, Merleau-Ponty
> Lebensstil: Weber, Simmel, Bourdieu
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Sie sollten in der Lage sein, die Bedeutungen dieser Begriffe wiederzugeben und
sie unterscheiden und bestimmten Autoren zuordnen zu können
Lebenswelt
Max Weber:
> Der Mensch als deutendes Wesen
- Soziologie auf Tatsache aufbauen, Menschen haben Fähigkeit und Willen, Welt bewusst zu erfassen und zu deuten
Soziale Handlung:
- Subjektiv, Sinnhaft, auf andere orientiert
Soziologie
- Will soziales Handeln deutend verstehen und ursächlich erklären
Phänomenologie Edmund Husserls:
> Lebenswelt als Sinnfundament - als Horizont aller, auch wissenschaftlicher Sinnbildungen
- unsere natürliche Weltanschauung (alltägliches Denken und Handeln)
Alfred Schütz Lebenswelt als sozial-theoretischer Begriff:
> Lebenswelttheorie als Grundlage einer Soziologie des Alltags
- Soziologie muss mit Menschen in der Lebenswelt beginnen, mit der für diese selbstverständlichen Wirklichkeit
- Lebenswelt durch Sinn konstituiert
- Der Sinnhafte Aufbau der sozialen Welt
Sozialphänomenologie
- fragt nach Sinnkonstitution lebensweltlicher Aktuere im Alltag- Unter alltäglicher Lebenswelt soll jener Wirklichkeitsbereich verstanden werden, den der wache und normale Erwachsene in der Einstellung des gesunden Menschenverstandes als schlicht gegeben vorfindet ( Körperliche Existenz anderer, Verständigung, Körper haben Bewusstsein, man kann in Wechselbeziehung zueinander treten)
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Sie sollten in der Lage sein, die Bedeutungen dieser Begriffe wiederzugeben und
sie unterscheiden und bestimmten Autoren zuordnen zu können
Lebensform
Oberbegriff für alles Lebendige
- Botanik: Morphologischer Typ
- Anthropologie: Art und Weise eines Daseins
> Die Lebensweisen von Menschen
Unterschiedliche Lebensformen
- Pluralität, Varianz, Veränderung (z.B. familiale Lebensformen, Haushaltsformen, Nomadismus, Sesshaftigkeit)
> Ähnlich der Begriff der Lebensweisen (z.B. marxistische Theorie befasste sich mit dem Zusammenhang zwischen Produktionsweisen und Lebensweisen, d.h. sinnlich-lebliche Existenz- und Wahrnemungsweisen)
1. Alfred Schütz Theorie der Lebensform 1927
2. Ludwig Wittgenstein Philosophische Untersuchung / über Gewissheit
- Lebensformen sind in ein festes Bezugs- oder Glaubenssystem eingebettet, dieses unterliegt aber auch dem Wandel -Metapher des Flussbetts
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Sie sollten in der Lage sein, die Bedeutungen dieser Begriffe wiederzugeben und
sie unterscheiden und bestimmten Autoren zuordnen zu können
Lebensführung
Max Weber
- Gestaltender Umgang mit dem eigenen Leben
> Formung des Lebens im Hinblick auf Ziele, normative Werte oder religiöse Überzeugungen z.B. religiöse Regeln, Ernährungspyramide
Lebensführung als theoretischer Begriff
- Das Gesamte des praktischen Verhaltens und alltäglicher Lebensäußerungen, in denen sich die Gestaltwirkung einer Überzeugung ausdrückt
- Weber untersuchte den Einfluss der Religion auf die Lebensführung, insbesondere der je spezifischen Erlösungshoffnung versch. Religionen
- Moderner Kapitalismus beruht auf ''methodischer Lebensführung''
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Sie sollten in der Lage sein, die Bedeutungen dieser Begriffe wiederzugeben und
sie unterscheiden und bestimmten Autoren zuordnen zu können
Lebensstil
Max Weber
- Symbolisierung und Stilisierung der Lebensführung im alltäglichen Handeln zur Demonstration von Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe
> Äußere Erscheinung (z.B. Haartracht, Kleidung, Wohn- und Ernährungsweise)
> Alle Dinge bei denen es darum geht, was als schicklich und ehrvoll gilt
Georg Simmel
- ''Stil'' beinhaltet eine Note des Allgemeinen, Persönlichkeit wird hinter einem Stil verborgen, darüber aber auch betont
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Sie sollten in der Lage sein, die Bedeutungen dieser Begriffe wiederzugeben und
sie unterscheiden und bestimmten Autoren zuordnen zu können
Lebensraum
Bedeutung in Biologie und Ökologie
- Habitat
> Raum in dem sich Lebewesen aufhalten
Politisch-ideologisch belasteter Begriff
- Imperialismus und Kolonialisierung 19. Jhd., Nationalismus) Rechtfertigung für territoriale Expansionspolitik
Eugen Rosenstock-Hussey (Rechtshistoriker und Soziologe)
- Lebensraum im Sinne eines sozialen Milieus
Maurice Merleau-Ponty (Phänomenologe)
- Beschäftigt sich mit subjektivem Raumerleben und Raumerfahrung (im Verhältnis zum objektiven, geometrischen Raum)
Kurt Lewin (Sozialpsychologe, Gestalttheoretiker)
- Lebensraum als die psychische Vorstellungs- und Erlebniswelt, die subjektive Umwelt einer Person
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Sie sollten verstehen, wie die Begriffe Lebenswelt und Alltag in der Schützschen
Theorie zueinander stehen
- Lebenswelt bezeichnet alle Sinnbereiche menschlicher Erfahrung (z.B. Traum, Spiel, Alltag)
- Alltag bezeichnet einen spezifischen Sinn- oder Wirklichkeitsbereich der Lebenswelt
Soziologie des Alltags in der sozialphänomenologischen Tradition:
- Harold Garfinkel: Ethnomenthedologie
- Hans-Georg Soeffner: hermeneutische Wissenssoziologie (Auslegung des Alltags 1989)
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Was ist die Sozialphänomenologie von Alfred Schütz?
- Alfred Schütz Sozialphänomenologie entsteht durch Webers verstehenden Soziologie und der Phänomenologie Husserls
- Die zentrale Frage die Schütz dabei stellt ist, ,,Wie konstituiert sich Sinn in der Lebenswelt und wie lässt sich dies sozialwissenschaftlich beforschen''
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Sie sollten in der Lage sein, die Begrifflichkeiten der Schützschen
Sozialphänomenologie zu erläutern und mit Beispielen zu illustrieren.
Theoriebereiche bei Schütz
- Sinn und soziale Handlung
> Sinnkonstitution
> Intersubjektive Verständigung
> um-zu / weil-Motive
- Aufschichtung der Lebenswelt
> Zeitlich, räumlich, soziale Aufschichtung
> Sinnhorizonte bzw. Wirklichkeitsbereiche
Typik und Relevanz
> TipisierungDies führt zur Methodologie des Sinnverstehens
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
- Sinnkonstitution: Um-zu / Weil-Motive
Individuelles Bewusstsein
- Sinn einer Handlung beschreibt den Motivationszweck
> Um-zu Motiv - Handlungsziel, Zweck
> Weil-Motiv - Gründe für das Handlungsziel
Beispiele
- Um-zu
> Um zu sehen, was für ein Objekt das ist, schlage ich mit dem Stock darauf.
> Auffassung der Motivationskette vom Handlungsziel her, vom Späteren zum Früheren
- Unechtes Weil-Motiv
> Ich schlug mit dem Stock auf das Objekt, weil ich sehen wollte was es ist.
> Rückwendung nach erfolgter Handlung
> Unechte Weil-Motive sind in um-zu Sätze übertragbar
- Echtes Weil-Motiv
> Ich wollte sehen was es ist (ob es eine Schlange ist), weil ich mich vor Schlangen fürchte)
> Begründung nicht für Handlung, sondern für das Handlungsziel
> kann nicht als um-zu formuliert werden
Hinter Weil-Motiven stehen Einstellungen, Emotionen, vergangene Erfahrungen, Ereignisse, Anlässe.
Weil-Motive sind nicht immer bewusst, z.T. unbewusste Motive, biographische Hintergründe
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
intersubjektive Verständigung
Verstehen des alter ego
- Über Zeichen und Anzeichen
- Durch Prozesse der Sinnübertragung (Projektion des Selbstverstehens)
- immer nur partielles verstehen
Voraussetzungen
Generalthese der Reziprozität der Standpunkte
- Idealisierung der Austauschbarkeit der Standpunkte
- Idealisierung der Übereinstimmung der Relevanzsysteme
Lebenswelt - Lebensformen: Individuum und Gesellschaft 1
Welt des Alltags
Lebensweltliche Strukturen
- Zeitlich
> Vergangenheit
> Räumlich
> Zukunft
- Räumlich
> Aktuelle Reichweite
> Wiederherstellbare Reichweite
> Erlangbare Reichweite
- Sozial
> Umwelt-Direkte erfahrbare Realität
- WIR -BEZIEHUNGEN
- hoher Grad an Intimität
- viele Anzeichen über andere Person
- Typisierungen werden erlernt, getestet
> Mitwelt
- Indirekte erfahrbare Realität
- SIE-BEZIEHUNGEN
- welt der Zeitgenossen: der Briefträger, Rektorin, das Parlament, die ÖH
- Funktionen, Rollen, Kollektivitäten (Konstruktion von Typen)
> Vorwelt
- Lebenswelt vor unserer Geburt: Vorfahren
> Nachwelt
- Lebenswelt nach unserem Tod: Nachfahren
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