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Tierethische Grundkategorien
Ethische Perspektiven
I. Kant zu Tierversuchen
„Wenn […] Anatomen lebendige Tiere zu den Experimenten nehmen, so ist es zwar grausam, ob es gleich zu etwas Gutem angewandt wird. Weil nun die Tiere als Instrumente des Menschen betrachtet werden, so geht’s an, aber auf keine Weise als ein Spiel.“
Modell ethischer Urteilsbildung
1. Analyse der Situation
(Erwartungen direkt und indirekt Beteiligter – innere Situation der Betroffenen)
2. Prüfung der subjektiven Bedingungen
Möglichkeiten und Grenzen:
3. Genaue Bestimmung des Konflikts
4. Abwägen der Verhaltensalternativen
5. Reflexion der Maßstäbe
6. Güterabwägung
Bestimmung des relativ kleinsten Übels und zugleich des relativ höchsten Guts
--> Bestimmung des Verantwortbaren
7. Entscheidung und Überprüfung
(Angemessenheit | Plausibilität | Ausschluss illegitimer Interessen)
Problemfelder der Forschungsethik in der Psychologie
• Planung und Durchführung von Forschungsvorhaben (Freiwilligkeit, Informiertheit vs. notwendiger Täuschung etc.)
• Wissenschaftsfreiheit, Publikationsprozess und Gesellschaftsrelevanz der Forschung
• Datenaufbewahrung, Methoden der Anonymisierung
• Umgang mit besonders vulnerablen Gruppen in der Forschung
• Umgang mit Tieren in der Forschung
• Implizite Menschenbilder und Krankheitsdeutungen empirischer Forschung inkl. impliziten und expliziten Rassismen
• …
„Täuschungsexperimente“
- spezifische Informationen vorenthalten bleiben, oder
- eine Täuschungsgeschichte (coverstory) erzählt wird.
Beispiel: Verdeckter Leistungstest, verdeckte Testung sozialer Einstellungen u.a.
Mögliche negative Konsequenzen:
- Ggf. Selbstattribuierung der (ggf. nicht-optimalen) Leistung auf persönliche Fähigkeiten, ggf. im Vergleich zu anderen Vp‘s
- Implizite Persönlichkeitsbewertungen
- Missbrauch von Vertrauen durch Täuschung.
Standards:
- Vorab-Erklärung, dass nicht alle Infos gegeben wurden,
- Umgang mit Daten (ggf. nicht verwertbar),
- ggf. nachgehende Kontaktaufnahme.
Sonderfälle: Studien mit Kindern, erkrankten Menschen u.a.
Stanford Prison: Ethisch unbedenklich?
Das Stanford-Prison Experiment wurde von einer damaligen Ethikkommission als unbedenklich eingestuft, nicht zuletzt weil keine herkömmliche Täuschung oder Irreführung vorlag, da Teilnehmende im Vorfeld über die Einschränkungen ihrer Recht informiert wurden. Darüber hinaus hat das Experiment – ähnlich wie die Milgram Studien – zu kontroversen und breiten gesellschaftlichen Diskussionen über totalitäre Institutionen, Autorität und Machtmissbrauch geführt. Es ist also von hoher gesellschaftlicher Relevanz.
Diskussionsimpuls:
Würden Sie als Ethikkommission das Experiment als unbedenklich einstufen? Falls ja, unter welchen Bedingungen würden Sie einen vorzeitigen Abbruch erwägen? Benennen Sie die ethischen Kriterien Ihrer Entscheidung!
„Die ersten psychologisch-ethischen Richtlinien wurden 1952 von der American Psychological Association (APA) vorgestellt. Sie liegen heute als Ethics Code of Conduct in einer mehrmals revidierten bzw. ergänzten Version vor (American Psychological Association, 2017) und umfassen fünf Prinzipien, die nicht ausschließlich den Umgang mit Teilnehmenden im Rahmen von Forschungsprojekten, sondern ethisches Handeln in den verschiedenen Phasen des Forschungsprozesses thematisieren:
1. Fürsorge und Nichtschädigung
2. Redlichkeit und Verantwortlichkeit
3. Integrität
4. Gerechtigkeit
5. Respekt gegenüber persönlichen Rechten und der Würde der Person
Zitat über Rassismus
„Rassistische Konstruktionen haben in der Psychiatriegeschichte eine unheilvolle Rolle gespielt und die DGPPN bekennt sich zu ihrer Verantwortung, diese Traditionen kritisch aufzuarbeiten und aktiv gegen alle Formen rassistischer Diskriminierung und Ausschließung einzutreten. Diese Aktivitäten begleiten und ergänzen die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Psychiatrie in Kolonialismus und Nationalsozialismus, der Verantwortung für die Massenmorde an psychisch Kranken und für wissenschaftlichen Antisemitismus und Antiziganismus.“
Rassismuskritik in der psychologischen Forschung
Der „Fall Eysenck“:
„Papst der Verhaltensforschung“ oder „Rassist“?
Hans Jürgen Eysenck (1916-1997), dt.stämmiger, britischer Psychologe, floh 1934 vor dem NS-Regime, galt als führender Vertreter einer naturwissenschaftl.-experimentell ausgerichteten Psychologie, bis heute viel zitiert.
Themen: Persönlichkeitsforschung, Intelligenztests.
Hauptziel: Methodik der Faktorenanalyse auf der Grundlage strenger Messungen und statistischer Auswertungen. (Kritik der Psychoanalyse; Fragebogendaten; kaum Langzeitstudien)
Mehrdimensionalität: Rassismus, Gesundheit und Psychotherapie
- Erforschung des Zusammenhangs von Rassismuserfahrungen, Trauma und Stress (Stichworte: racial stress, race-based/-related stress)
- Rassistische Diskriminierung im Gesundheitssystem bzw. Versorgung von Menschen of Color im Gesundheitswesen
- Psychotherapeutischer Umgang mit Rassismuserfahrungen
- Rassismus- und Diversitätssensibilität in der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung
Rassismus
…als
Legitimationsstrategie für Kolonialismus und Ausbeutung
Geschichte des Rassismus
- Reconqista im 15. Jh. (Konzept der „Reinheit des Glaubens“/„Reinheit des Blutes“)
- Konzept der ‚Rassen’ aus dem Tier- und Pflanzenreich auf Menschen übertragen im ausgehenden 16. und frühen 17. Jahrhundert
- Rückgriff auf Theoreme und Abgrenzungsprozesse der Antike (Klimatheorien)
- Kolonialismus, transatlantischer „Sklav*innenhandel“/Maafa
- Darwins Ringen der Arten um Überleben erfährt Umdeutung zu Kampf der Rassen
- Holocaust stellt singulären Höhepunkt in der Geschichte rassistischer Gewalt dar
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