Compliance =
Kooperationsbereitschaft des Patienten
Problem: Compliance von Patienten relativ gering, Kliniken und Versorgungssystem begünstigen Gegenwehr und Protest von Patienten
Folgen für den Patienten: Verweigerung von Behandlungen und Maßnahmen, Reaktanz (versucht seine Autonomie wiederherzustellen)
Beeinflussende Faktoren
1. Einflüsse durch Krankheit selbst
o Art der Erkrankung (psychisch/somatisch) o Dauer der Erkrankung (akut vs. chronisch)
o Schwere der Erkrankung
o Folgeerkrankungen
o Belastungen durch die Erkrankung
o Einschätzungen des eigenen Gesundheitszustands
o fehlende Krankheitseinsicht
o gesunde Intervalle
o z.B. Krankheiten, die (weitgehend) symptomfrei sind (z.B. Hypertonie, Diabetes, Nierenkrankheiten, HIV im Anfangsstadium)
2. Einflüsse durch die Therapie
o Nebenwirkungen der Medikamente
o Nich tdurchschaubarkeit bzw. Unverständnis des Therapieplans
o Compliance ist umso schlechter, je mehr Tabletten eingenommen werden müssen, je mehr unterschiedliche Medikamente verordnet wurden und je mehr Nebenwirkungen den Patienten verunsichern
o Umstellun g von Verhaltensgewohnheiten
3. Einflüsse durch familiäres Umfeld
o keine Unterstützung durch die Familie bei Alkohol, Diabetes, Adipositas o Familie als aufrechterhaltender Faktor der Erkrankung (z.B. Anorexia Nervosa)
o Familie hat negative Einstellu ng zum Fachpersonal (Therapeut hat doch keine Ahnung…)
4. Einflüsse durch die Arzt- Patient - Interaktion
o Vertrauensverhältnis gestört
o Zufriedenheit der ArztPatienten- Beziehung o Art der Kommunikation miteinander
o Kontinuität der Behandlung Taubert bei unzufriedenen Patienten 17 % (1980): Kooperation bei zufriedenen Patienten: 52 %
5. Einflüsse durch die Persönlichkeit des Patienten
o soziodemografische Merkmale (Alter, Geschlecht, Bildung, Soziale Schicht) o Wissen des Patienten
o adoleszente, sozial Isolierte und sehr alte Patienten zeigen weniger Compliance
o sehr hohe und sehr niedrige Ängstlichkeit ebenfalls negativ, optimal ist mittlere Ängstlichkeit
o Kontrollüberzeugungen
o Krankheitskonzepte
Maßnahmen zur Verbesserung
o konstante Bezugspersonen, Vertrauensverhältnis
o Aufbau familiärer Unterstützung
o gute Information und Aufklärung
o Anweisungen mit Argumenten begründen , möglichst wenig komplizierte Anweisungen
o Wiederholungen, da mit der Zeit die Wirkung von Anweisungen nachlässt
o Nah- und Fernziele festlegen
o Selbsthilfegruppen
o Feedback
o auf internale variable Attribution beim Patienten hinwirken