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Gedächtnistheorien
- Zwei-Speicher-Modell
- Theorie der Verarbeitungstiefe
- Theorie des aktivierten LZG
- Explizites und implizites Gedächtnis
- Episodisches und semantisches Gedächtnis
Zwei-Speicher-Modell (Klassische Trennung von KZG und LZG wird skeptisch diskutiert)
- Einfaches Wiederholen der aufgenommenen Items führt zu einem Erhalt im KZG, zunehmend elaboriertes Wiederholen führt zu dem notwendigen Transfer in das LZG. Sobald das Wiederholen beendet ist, wird das Item durch neu eingehende Infos ersetzt (displaced) und geht damit aus dem KZG verloren.
- Erhaltenswiederholungen (maintenance rehearsal)
Transfer erfolgt durch integrative Wiederholung oder elaboriertes Wiederholen.
Primacy- und Recency-Effekt: (Normalfall)
- Zuletzt präsentierte Wörter sind wahrscheinlich noch im KZG und daher leicht abrufbar (Recency-Effekt)
- Bessere Erinnerung der Wörter am Anfang der Liste, zu Beginn noch nicht aufgefüllter Speicher des KZG, sodass sie öfter wiederholt werden konnten (Primacy-Effekt)
- Mittlerer Teil hingegen für 1 Sek. Zeit für Transfer, schlechter behalten
Stereotype als konstruktive Prozesse
Ein Stereotyp ist eine Menge von Interferenzen (oft von Vorurteilen) über die Persönlichkeits- oder Körpermerkmale einer ganzen Klasse von Personen.
Semantische Encodierung des LZG
Für verbales Material steht die Codierung nach der Bedeutung im Vordergrund.
Nach der Verarbeitung einer sprachlichen Äußerung erinnern Menschen oft nur ihre Bedeutung und nicht ihren exakten Wortlaut. zB schnell statt rasch
Weitere Encodierungen des LZG
Geschmacks-, Geruchs- und Tast-Codierungen (oft mit emotionalen Assoziationen verbunden - Encodiereffekt/Kontexteffekt)
Konsolidierungstheorie von Müller und Pilzecker
Das Bilden einer Gedächtnisspur benötigt eine gewisse Zeit, in der sie zunehmend gefestigt dh. konsolidiert wird.
Dafür spricht: bei retrograder Amnesie (Gedächtnisverlust) betrifft das Nichterinnern-Können vor allem die kurz vor der Hirnverletzung/Krankheit liegenden Ereignisse
Erklärung: überdauernde neurophysiologische Veränderungen an den übertragenden Synapsen
Akustische Encodierung des LZG
Semantische + visuelle Encodierung beim Lernen verbalen Materials im Vordergrund
Beispiel für akustische Encodierung: Mensch an anderer Leitung meldet sich mit "Hallo?" und man kann ihn allein an seiner Stimme erkennen (akustisches, klangliches Muster im LZG gespeichert), man kann sich an Melodien oder Lieder erinnern, wachgerufene Melodie lässt einen manchmal erst an den Text erinnern
Womit hat sich die kognitive Gedächtnispsychologie vor allem befasst?
Wissensspeicherung und Wissensrepräsentation des expliziten, deklarativen Gedächtnisses
Implizites prozedurales Gedächtnis: Lernpsychologie (Konditionierung)
Speicherung durch Konsolidierung, genauer betrachtet
Konsolidierung bedarf Zeit, da die molekularen und zellulären Prozesse nur langsam dauerhafte Erinnerungen formen können. Speicherung im Arbeitsgedächtnis kann jedoch unmittelbar erfolgen.
Hypothese: langsame Konsolidierung im LZG vorteilhaft, da dadurch weitere Prozesse die Stärke des Konsolidierungsprozesses (Stärke des Einspeicherns) modulieren können.
Drei separate Konsolidierungsprozesse: (unterscheiden sich hinsichtlich Dauer der konsolidierten Info)
1. kurzfristiger Konsolidierungsprozess: Sekunden bis Stunden
2. Weiterer Prozess: Stunden bis Monate
3. Konsolidierungsprozess: Monate bis lebenslang
(Trennung der ersten beiden sinnvoll, da unterschiedliche psychotrope Substanzen jeweils selektiv die eine oder andere Art der Konsolidierung stören)
Konsolidierung deklarativer und prozeduraler Gedächtnisinhalte im Schlaf
förderlicher Einfluss eines zwischen Lern- und Testphase liegenden Schlafperiode.
Gedächtnisleistung für deklaratives Material (Wortpaar-Assoziation): profitiert von einer Periode frühen Nachtschlafs (Großteil Tiefschlafphase), profitiert jedoch nicht von langer Periode späten Nachtschlafs (REM-Phase)
Umgekehrt für Lernleistung in prozeduraler Aufgabe (Spiegelzeichnen).
Früher Nachtschlaf (viel Tiefschlaf): Hemmung der Kortisolfreisetzung, somit wegfallende Wirkung auf die hippocampale Formation
Drei Faktoren von denen das Behalten im semantischen LZG abhängig ist
1. Elaboration des Materials: Ausarbeitung des Materials bei der Encodierung (wird bei Gedächtnistheorien näher besprochen)
2. Organisation des Wissens:
- Am bekanntesten: hierarchische Strukturierung von Lernmaterial, zB Baumstruktur
- konzeptuelles (semantisches) Wissen im semantischen LZG vorwiegend in semantischen Netzwerken und propositionalen Netzwerken gespeichert (innerhalb einer Sprachgemeinschaft gleichartige konzeptionelle Verbindungen und Abstraktionen)
- semantische Netzwerke sind hierarchisch geordnet
- Verbindung kategorialer Tatsachen durch isa-Verbindungen (Relation zwischen Ober- unter Unterbegriff) zwischen den jeweiligen Kategorien, jedoch wahrscheinlicher, dass man auf gespeicherte Prototypen zurückgreift
3. Kontext, in welchem das Material gelernt wurde: an bestimmte Dinge erinnert man sich besser, wenn man sich im selben Kontext, in derselben Umgebung/Situation befindet, in welcher man die Inhalte encodiert hat
Klassifikation des Gedächtnisses von Squire
1. Explizites Gedächtnis: Gedächtnisinhalte, die wir bewusst reproduzieren können (kognitives Wissen), vornehmlich hippocampal vermittelt
a) Semantisches Gedächtnis: Faktenwissen (allgemeines Wissen), symbolisch repräsentiertes Wissen über die Welt, grundlegende Bedeutungen von Wörtern und Begriffen gespeichert ohne Berücksichtigung von deren raumzeitlichen Erfahrungskontext
b) Episodisches Gedächtnis: Ereigniswissen (persönliche Erfahrung, Wahrnehmung), autobiografische Infos, einschließlich raumzeitlichen Kontextbeziehungen
2. Implizites Gedächtnis: oder auch prozedurales Gedächtnis (nicht deklarative). Gedächtnisinhalte, die uns nicht bewusst sind. zB Aufbau der Schreibtastatur kann man nicht wiedergeben, aber Finger "wissen" wo sich die Tasten befinden.
a) Fertigkeiten und Gewohnheiten (skills)
b) Erwartung/Priming
c) nichtassoziatives Lernen
d) klassische und operante Konditionierungseffekte
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