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Beschreiben Sie die Handhabung des Blutdruckmessgerätes, sowie die Bedeutung der erhobenen Werte.
Bei der Blutdruckmessung wird zwischen zwei verschiedenen Methoden unterschieden: - Auskultatorische Blutdruckmessung (mittels Blutdruckmanschette und Stethoskop) - Palpatorische Messung (nur mittels Blutdruckmanschette)
Material:
Blutdruckmanschette und Stethoskop
Ablauf:
- Blutdruckmanschette wird am Oberarm angelegt
- Radialispuls wird ertastet
- Manschette wird so lange aufgepumpt, bis kein Radialispuls mehr zu fühlen ist
- Druck wird um 10-20 mmHg erhöht
- Stethoskop in die Ellenbogenbeuge (über Arm Arterie)
- Druck langsam ablassen
- Bei erster Wahrnehmung der Korkotow-Geräusche = systolischer Blutdruck
- Sobald die Geräusche verschwinden = diastolischer Blutdruck
Hypotonie: RR<100(/70) mmHg
Hypertonie: RR>140/90 mmHg
Hypertensive Krise: RR>230/130 mmHg - NA!!
Symptome: Kopfschmerzen!, Übelkeit, Druck auf/in Brust, ev. Angina Pectoris-Symptomatik
Gefahr: Hämorrhagischer Insult, Hirnödem, Herzinsuffizienz (-> Lungenödem)
Welche Gesetze sind für die Ausübung Ihrer Tätigkeit als Rettungssanitäter von Bedeutung?
sehr wichtig:
- Landesrettungsgesetze (9 Stück)
- Sanitätergesetz (SanG)
- Medizinproduktegesetz (MPG)
- UNterbringungsgesetz (UBG)
- Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GKSPG)
- Ärztegesetz (ÄrzteG)
- Strafgesetzbuch (StGB)
- Straßenverkehrsordnung (StVO) und Kraftfahrgesetz
nennenswert:
- allgemein bürgerliches Gesetzbuch (ABGB)
- Allgemeines Sozialversicherungsgesetz (ASVG)
- Apothekengesetz
- Arzneimittelgesetz
- Dienstnehmerhaftpflichtgesetz (DHG)
- Rezeptpflichtgesetz
Erklären Sie die Arten der Blutstillung und erläutern Sie die Indikationen und Gefahren einer Abbindung!
Druckverband
Die Blutstillung gilt als Lebensrettende Sofortmaßnahme und ist somit vor dem ABCDE-Schema durchzuführen. Sobald eine starke Blutung erkannt wird ist folgendermaßen vorzugehen:
- Fingerdruck auf das verletzte Blutgefäß: (SAN2) Dadurch wird die Blutung provisorisch gestoppt.
- Hochlagern der verletzten Exträmität: (SAN2) Dies hilft dabei die Blutung zu stoppen, da durch das hochlagern der Extremität die Durchblutung dieser verringert wird.
- Abdrücken der der Blutzuführenden Gefäße: (SAN2) Dies sollte gleichzeitig mit dem Fingerdruck und dem hochlagern erfolgen und führt dazu, dass die Durchblutung der verletzten Extremität verringert wird.
- Druckverband: (SAN1) Der Druckverband wird mittels Saugkompresse, Druckkörper und Dreiecktuchkrawatte gebildet. Sollte die Blutung anhalten, wird ein zweiter Druckverband über dem ersten angelegt. Der erste Druckverband wird nicht mehr geöffnet!
- Lagern des Patienten: (SAN1 +SAN2) Der Patient wird in die entsprechende Schocklagerung gebracht (Beine hoch).
Abbindung
Abgebunden wird nur in folgenden Fällen:
- Totale oder teilweise Abtrennung der Exträmität
- Zerfetzung von Gliedmaßen
- Massenanfall an Verletzten
- Einklemmung wenn Wunde nicht erreichbar ist
Das Abbinden erfolgt mit einem breiten, schonenden Material (z.B. Dreiecktuch).
Arm:
- Hochlagern der verletzten Extremität
- Abdrücken der blutzuführenden Gefäße
- Schlaufe mit Dreiecktuchkrawatte bilden und am Arm anlegen
- Umschlingung festziehen und festknoten
Bein:
- Hochlagern der verletzten Exträmität
- Abdrücken der blutzuführenden Gefäße
- Schlinge mit Dreiecktuchkrawatte bilden und am Bein anlegen
- Verknoten und Stab zwischen den Knoten schieben
- Stab solange drehen bis die Blutung gestoppt ist
- Stab mit zweitem Dreieckstuch fixieren
Weiters ist es wichtig den Zeitpunkt zu notieren, wann abgebunden wurde. Nach 30 Minuten kann die Abbindung zur Kontrolle geöffnet werden und falls notwendig wieder zugezogen werden.
Bei einem großen Blutverlust ist die Gefahr eines hypovolämischen Schocks sehr hoch. Daher sollte der Patient so rasch als möglich in die entsprechende Schocklagerung (Beine hoch (außer wenn innere Blutungen)) gebracht werden.
Erklären Sie den Algorithmus der Defibrillation, die Handhabung des Gerätes und die Kontraindikationen.
Der häufigste initiale Rhythmus beim plötzlichen Herztod ist Kammerflimmern. Die einzige effektive Behandlungsform ist die Defibrillation. (Kammerflimmern geht schon nach wenigen Minuten ohne Therapie in eine Asystolie über)
Defibrillationsindikationen:
- Kammerflimmern
- pulslose ventrikuläre Tachykardien (pVT)
Arten:
konventioneller Defi (manuell)
halbautomatischer Defi
automatischer Defi
interner Defi
Algorithmus:
CPR bis Defi einsetzbar - Defi einschalten; Pads kleben - Analyse auslösen - Schock empfohlen/nicht empfohlen - entweder Schocken oder weiter Herzdruckmassage - 5x 30:2 (2 Minuten) - Analyse auslösen etc.
Klebeposition:
rechts unterhalb des Schlüsselbeines, links Herzspitze (von Pat. aus) (bei internen Schrittmacher anders!)
absolute Kontraindikationen:
- unter 25 kg
- explosionsgefährdete Bereiche
- Nässebrücken
- Metallbrücken
- direkter Patientenkontakt
relativen Kontraindikationen:
- nasser Brustkorb
- Brustbehaarung
- Handy
- Oberleitungen
- besonders dünne/docke Menschen (Lufteinschlüsse)
- Medikamentenpflaster
Erklären Sie die verschiedenen Materialien und deren Handhabung zur Schienung von Extremitäten
Wenn einzelne Extremitäten immobilisiert werden sollen, dann kann dies mittels Armschiene und Beinschiene erfolgen. Außerdem kann mit dem SAM SPLIT geschient werden.
Vorteile:
- schnell/einfach benutzbar
- leicht formbar
- Röntgendurchlässig
- Wasser und Blutbeständig
Die Schienung hat immer so zu erfolgen, dass bei einem Knochenbruch mindestens die anschließenden Gelenke und wenn ein Gelenk betroffen ist mindesten beide anschließenden Knochen geschient werden.
Anlegen des SAM SPLIT:
- Anpassen des SAM SPLIT an der unverletzten Extremität
- Verletzte Extremität wird auf Zug gebracht (Dreiecktuchkrawatte) (SAN2)
- Der SAM SPLIT wird angelegt und mittels Mullbinden befestigt (SAN1)
ACHTUNG: KEIN DIREKTER DRUCK AUF VERLETZTE STELLE!
- DMS-Kontrolle (Durchblutung, Motorik, Sensibilität)
Der SAM SPLIT ist vor allem für Verletzungen an den Handgelenken und den Unterarmen geeignet.
Anlegen der Armschiene/Beinschiene:
- Kügelchen in der Schiene gleichmäßig verteilen und vorabsaugen
- Verletzte Extremität wird auf Zug gebracht (Dreiecktuchkrawatte) (SAN2)
- Befestigen der Schiene mittels Klettverschlüssen (SAN1)
ACHTUNG: KEIN DIREKTER DRUCK AUF VERLETZTE STELLE!
- Absaugen und gleichzeitig Klettverschlüsse nachspannen (SAN1)
- Ventil schließen und Mehrzweckschlauch belüften (SAN1)
- DMS-Kontrolle (Durchblutung, Motorik, Sensibilität)
Definieren Sie den Begriff "Desinfektion" und beschreiben Sie diese Anhand von 2 Beispielen.
Desinfektion ist die
-Abtötung bzw.
-Irreversible Inaktivierung
von krankheitserregenden Keimen
Beispiele:
-Händedesinfektion
-Gerätedesinfektion nach Gebrauch
Zählen Sie die verschiedenen Lagerungsarten auf! (mit Verwendungsbeispiel)
Flache Lagerung:
- Atemkontrolle
- CPR
-Wirbelsäulentrauma
- innere Verletzungen
Stabile Seitenlage:
- Bewusstlos
- Eingetrübt
Beine hoch:
Äußere Blutung; Volumenmangel ohne innere Blutung
Extremität hoch/Extremität tief:
EH: venöser Verschluss
EH: starke Blutung (Druckverband)
ET: arterieller Verschluss
30°Lagerung:
Cerebrale Notfäle (außer SHT mit Wirbelsäulenbeteiligung!)
60°Lagerung:
Cardiale Notfälle; Atemnot; Hyperintensive Krise
Bauchdeckenentspannungslage:
Abdominale Notälle (außer innere Blutungen!)
Linksseitenlagerung:
Vena Carva Kompressions Syndrom
Lagerung nach Fritsch:
Starke vaginale Blutung
Erklären und beschreiben Sie folgende Begriffe und beschreiben Sie den dazugehörigen Handlungsablauf:
Erster diagnostischer Blick (regloser Patient), Neuro-Check, Trauma-Check
Basischeck
Beurteilung des quantitativen Bewusstseins
WASB - wach, ansprechbar, soporös, bewusstlos
Neurocheck
Dieser wird durchgeführt um die Funktion des Nervensystems des Patienten zu überprüfen. Hierfür wird auch die DMSK-Kontrolle durchgeführt.
- Pupillenkontrolle: mit Diagnostikleuchte (Isokor, Rund, reagieren prompt direkt und indirekt auf Licht?)
- DMSK-Kontrolle: Durchblutung, Motorik, Sensibilität, Kraft
- Seitengleichheit: von Kraft und Sensibilität - Patient streckt mit geschlossenen Augen Hände aus
- Sprache: Verwaschen, Wortfindungsstörungen
- Orientierung: zeitlich, örtlich, zur Person, zur Situation
Traumacheck
Dieser wird immer durchgeführt, wenn der Verdacht auf einen Trauma/Sturz besteht. Er wird folgendermaßen durchgeführt:
-Kopf: Hinterkopf (Blut auf Handschuhen?) Stirn, Augenhöhlen, Nase, Oberkiefer, Unterkiefer Nase und Ohren auf Blut- und Liquoraustritt kontrollieren
- Schultergürtel: Schulterstabilität, Schlüsselbein
- Arme/Hände: von den Schulter aus bis zu den Fingerspitzen abtasten
- Thorax: in 2 Ebenen (seitlich und von oben)
- Abdomen: beim Abtasten in 4 Quadrate einteilen
- Becken: seitlich drücken (niemals von oben!)
- Beine/Füße: von der Hüfte aus bis zu den Zehen abtasten
Erklären Sie sowohl die assistierte wie auch die kontrollierte Beatmung, deren Unterschied, die Indikationen wie auch Gefahren!
Beatmung findet immer dann statt, wenn der Patient KEINE oder unzureichende Eigenatmung aufweist.
Unterscheidung:
- kontrollierte Beatmung: im Rahmen einer CPR; Pat. hat keine Eigenatmung mehr
- assistierte Beatmung: beim nicht bewusstlosen Pat. mit unzureichender Eigenatmung
Jede Beatmung sollte mit 10-15 l O2 und Sauerstoffreservoirbeutel durchgeführt werden. Frequenz: 12-15 x pro Minute (Eigenrhythmus).
Gefahren:
- zu viel/zu wenig Volumen pro Beatmung
- Frequenz der Beatmung zu schnell/langsam
- Aspiration
Zählen Sie die benötigten Materialien zur Intubation auf und erklären Sie der Reihenfolge nach die Handreichung des Materials.
Materialien:
Laryngoskop mit Macintosh/Miller-Spatel (Macintosch - gebogen; Miller - gerade); Endotrachealtubus (richtige Größe); Führungsdraht; Gleitgel; Cuffspritze; Cuffdruckmesser; Fixierung (Beißschutz); Stethoskop
Reihenfolge:
- Laryngoskop mit erwünschten Spatel in die linke Hand
- Tubus mit Führungsdraht (oben gebogen um rausrutschen zu verhindern); evtl mit Gleitgel beschmiert; in die rechte Hand
- Cuffspritze
- Fixierung
- Stethoskop zur Sicherstellung der richtigen Position
- Cuffdruckmesser
Zählen Sie die benötigten Materialien zur Blutzuckermessung auf, erklären Sie den Ablauf und erläutern Sie die Bedeutung des erhobenen Wertes.
Diese dient der Bestimmung des Glukosespiegels im Blut. [mg/dl]
Unterzucker (Hypoglykämie) unter 60mg/dl
Symptome: Zittern, Kaltschweiß, Aggressivität, Bewusstseinseintrübung Maßnahmen: Traubenzucker, Brot, Bewusstlos -> SSL, NA, O2
Nüchtern-BZ-Werte 60-120 mg/dl (abhängig von Mahlzeiten)
Überzucker (Hyperglykämie) über 140 mg/dl
Symptome: Starker Durst, Großer Harndrang, Übelkeit, Erbrechen, trockene warme Haut, Müdigkeit bis Bewusstlosigkeit Maßnahmen: SSL, NA, O2
Benötigtes Material:
Handschuhe, Alkotupfer, Trockentupfer, Lanzette, Messstreifen, Messgerät
Ablauf:
- Mit Alkotupfer Finger abwischen in den gestochen werden soll und 30 Sekunden warten, währenddessen Messtreifen in Messgerät stecken
- Lanzette spannen und links oder rechts in den Finger stechen
- Ersten Tropfen Blut wegwischen
- Blut mit Messstreifen aufnehmen und auf Ergebnis warten
- Tupfer zur Blutstillung verwenden
Erklären Sie die folgenden Begriffe anhand von Beispielen: Unterlassungsdelikt, Schweigepflicht, zwangsweise Unterbringung und die Transportverweigerung.
Unterlassungsdelikt:
§2 StGB Begehung durch Unterlassung:
BSP: Keine Reanimation eines Patienten mit Atemstillstand
§94 StGB Imstichlassen eines Verletzten: Wer es unterlässt, einem anderen, dessen Verletzung er, wenn auch nicht widerrechtlich, verursacht hat, die erforderliche Hilfe zu leisten, ist zu bestrafen. BSP: Verkehrsunfall (Auto + Fahrrad) mit Personenschaden ->Autofahrer leistet keine Hilfe
§95 StGB Unterlassung der Hilfeleistung: Wer es bei einem Unglücksfall oder einer Gemeingefahr unterlässt, die zur Rettung eines Menschen aus der Gefahr des Todes oder einer beträchtlichen Körperverletzung oder Gesundheitsschädigung offensichtlich erforderliche Hilfe zu leisten, ist zu bestrafen, es sei denn, dass die Hilfeleistung dem Täter nicht zuzumuten ist. BSP: Schwerer Verkehrsunfall (Auto + Fahrrad) mit Personenschaden (Lebensgefahr)
->Passanten beobachten den Unfall und leisten keine Hilfe
Schweigepflicht:
§6 SanG: Sanitäter sind zur Verschwiegenheit über alle ihnen in Ausübung ihrer Tätigkeit anvertrauten oder bekanntgewordenen Geheimnisse verpflichtet. §121 StGB: Verletzung von Berufsgeheimnissen
BSP: Person des öffentlichen Interesses in Spital gebracht und Info an Journalisten weitergegeben.
Zwangsweise Unterbringung:
Zwangsweise Unterbringung geregelt im Unterbringungsgesetz BSP: Amtsarzt attestiert psychische Krankheit (Gefährdung der eigenen Gesundheit bzw. derer anderer, Betreuung außerhalb einer geschlossenen Anstalt nicht möglich); Einweisung unter Aufsicht der Exekutive
Transportverweigerung:
Vorgehensweise: Patient über mögliche Folgen informieren (keine Diagnose!) - Dokumentation im Rettungsprotokoll und Revers unterschreiben lassen (Reversfähigkeit gegeben, wenn Patient über 14 Jahre, klar orientiert/geschäftsfähig) - bei Unterschriftsverweigerung: Unterschrift von Zeugen einholen BSP: Uwe U. erleidet Unterarmbruch; ist unwillig, Transport ins Krankenhaus anzutreten und Revers zu unterschreiben; Unterschrift von möglichst vielen Zeugen wird eingeholt
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